Tag Archives: Münster

28Jan/24
Silhouette Münster

Ver­brau­cher­zen­trale bietet offene Sprech­stunde in Münster

Die Ver­brau­cher­zen­trale NRW ergänzt ihre kos­ten­losen Ange­bote zur Energie­beratung: Sie lädt mitt­wochs in die Sprech­stunde im Haus der Nach­hal­tig­keit, Hammer Straße 1 in Münster. Kommen Sie spontan zwi­schen 14 Uhr und 17 Uhr – zu einem per­sön­li­chen Gespräch mit Ener­gie­be­rater Thomas Weber. Bei grö­ßerem Andrang müssen Sie leider etwas warten, um Tipps und Infor­ma­tionen für ihr Anliegen zu erhalten.

Zu welchem Thema wollen Sie etwas erfahren? Der Experte liefert Hin­weise – zum Bei­spiel wie Sie weniger Strom ver­brau­chen oder welche För­der­pro­gramme für erneu­er­bare Ener­gien exis­tieren. Thomas Weber kann Ihnen ebenso helfen, spar­same Haus­halts­ge­räte auszuwählen.

Diese neue Gele­gen­heit ersetzt kei­nes­wegs die bis­he­rigen Termine: Nach wie vor emp­fiehlt die Ver­brau­cher­zen­trale, eine Energie­beratung zu aus­ge­wählten Pro­blemen zu vereinbaren.

Energieberater Thomas Weber am Stehtisch zwischen Werbematerial in Münster
Srechen Sie mit Ener­gie­be­rater Thomas Weber im Haus der Nach­hal­tig­keit Bild: Stadt Münster
14Aug/23
Logo der Wirtschaftsförderung Münster GmbH

Wirt­schafts­för­de­rung Münster infor­miert über Nach­folge im Unternehmen

Planen Sie recht­zeitig, wem Sie Ihr Unter­nehmen anver­trauen. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Bernd Fried­rich infor­miert am 22. August ab 18 Uhr, wie Sie die Über­gabe regeln. Beim Forum »Fast Forward« lernen Sie Jörg Rahn kennen, der seinen Hand­werks­be­trieb ver­kauft hat: Er hat seine Ent­schei­dung keinen Augen­blick bereut. Besu­chen Sie den Vortrag und das Gespräch der Wirt­schafts­för­de­rung Münster GmbH – in der Gesell­schaft für Waren­wirt­schafts-Systeme, Willy-Brandt-Weg 1, 48155 Münster. Bitte melden Sie sich bis 18. August zum span­nenden Termin über Unter­neh­mens­nach­folge an – auf der Website des Ver­an­stal­ters.

Con­tinue reading
31Dez/22
Zeichnung vom Umriss der Innenstadt Münster

Münster fördert wieder kli­ma­freund­liche Wohngebäude

Nach einer halb­jäh­rigen Pause läuft das För­der­pro­gramm »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster« weiter: Das Amt für Woh­nungs­wesen und Quar­tiers­ent­wick­lung nimmt Anträge ab 1. Januar 2023 an. Aller­dings prüfen die Mit­ar­beiter die Unter­lagen erst später – von April bis November. Trotzdem dürfen keine Bau­ar­beiten starten, bevor die Stadt den zuge­hö­rigen Zuschuss bewil­ligt – außer wenn sie einen vor­zei­tigen Bau­be­ginn genehmigt.

Con­tinue reading
13Jun/22
Silhouette Münster

För­der­stopp »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster«

In Münster endet das kom­mu­nale För­der­pro­gramm für Wohn­ge­bäude am 30. Juni 2022: Nach diesem Stichtag akzep­tiert die zustän­dige Behörde keine Anträge für »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster«. Ohnehin vergibt die Stadt Münster ledig­lich den Rest der gesamten För­der­summe von 3,3 Mil­lionen Euro. Even­tuell reichen die bewil­ligten Haus­halts­mittel nicht für sämt­liche Pro­jekte: »Alle Anträge durch­laufen eine Prüfung, eine Bewil­li­gung kann ange­sichts begrenzter Mittel nicht garan­tiert werden« – so heißt es in einer öffent­li­chen Mit­tei­lung der Stadt Münster. Dort ist zudem zu hören, dass ein erneu­ertes För­der­pro­gramm 2023 starten soll.

Bau­herren in Zeitnot

Im Juni läuft End­spurt auf Fördermittel

Bis Monats­an­fang haben Bau­her­rinnen und Bau­herrn Anträge für ins­ge­samt 2,3 Mil­lionen Euro an Zuschüssen gestellt. Aber davon warten die meisten Doku­mente noch auf ihre Kon­trolle. Bislang haben die Sach­be­ar­bei­te­rinnen und Sach­be­ar­beiter ledig­lich För­de­rung von ins­ge­samt 600.000 Euro bewil­ligt. Ver­treter der Stadt Münster sagen, dass die stei­gende »Nach­frage nach Leis­tungen im Bereich der ener­ge­ti­schen Sanie­rung« bald das För­der­pro­gramm über­laste. Mit dieser Begrün­dung beginnt jetzt ein End­spurt auf die rest­li­chen För­der­mittel. Anträge müssen voll­ständig bis 30. Juni vorliegen.

Ange­bote und Kos­ten­vor­anschläge gehören zu den Unter­lagen, selbst wenn die Zeit drängen mag. Bei einer Alt­bau­sa­nie­rung muss vorab sogar eine Energie­beratung statt­finden. Diese Mühen sichern keinen Erfolg, eine För­de­rung zu erhalten: Sobald der Etat ver­braucht ist, werden weitere Anträge abge­lehnt. Die Stadt Münster erklärt die Prio­ri­täten: »Durch den befris­teten Stopp soll ermög­licht werden, dass die noch nicht bear­bei­teten sowie die nach dieser Ankün­di­gung noch ein­ge­henden Anträge dieses Jahr noch bear­beitet werden können«.

Werbefoto aus Münster mit zwei Kindern, die als Bauarbeiter verkleidet sind
Frühere Wer­be­kam­pagne zur geför­derten Sanie­rung Stadt Münster

Ent­wick­lung vom Förderprogramm

Ein Jahr vorher wurde »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster« refor­miert und erwei­tert. Seitdem flossen Zuschüsse für die För­der­bau­steine »Ener­ge­ti­sche Sanie­rung«, »Ener­gie­ef­fi­zi­enter Neubau«, »Photo­voltaik« und »Dach­be­grü­nung«. Im Mai 2020 hatte das För­der­pro­gramm die lang­jäh­rige Alt­bau­för­de­rung ersetzt und zusätz­liche Leis­tungen ein­ge­schlossen. Auf ihrer Website ver­spricht die Stadt Münster für die Zukunft: »Zum Jahr 2023 werden auch von städ­ti­scher Seite wieder kom­mu­nale För­der­mittel zur Ver­fü­gung stehen«.

12Jul/21
Zeichnung vom Umriss der Innenstadt Münster

Ände­rung »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster«

Die Stadt Münster ändert ihr För­der­pro­gramm für »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude«: Zum 1. Juli gestaltet sie einige Kon­di­tionen um und ergänzt einen För­der­bau­stein für Dach­be­grü­nung. Ein grö­ßerer Zuschuss als bisher lockt beim Aus­tausch der Hei­zungs­an­lage. Bereits seit Mai 2020 bewil­ligt die Stadt Münster höhere Beträge und akzep­tiert in ihrem För­der­pro­gramm mehr unter­schied­liche Pro­jekte als in den Vorjahren.

Richt­linie

Schon länger stehen die Ziele in der För­der­richt­linie: »nach­hal­tige Ein­spa­rung von Heiz­energie«, »Min­de­rung des Ener­gie­ver­brau­ches«, »ver­bes­serter oder erhöhter Wär­me­schutz der Wohn­ge­bäude«, »Ausbau der erneu­er­baren Ener­gie­er­zeu­gungs­an­lagen« und »Redu­zie­rung der CO2-Emis­sionen«. In der aktu­ellen Fassung nennt die Stadt Münster zusätz­liche Argu­mente für ihr Enga­ge­ment: »Darüber hinaus soll eine Redu­zie­rung der städ­ti­schen Wär­me­insel erzielt werden, die ein­her­geht mit einer ver­bes­serten Wohn- und Auf­ent­halts­qua­lität«, heißt es zum För­der­zweck, »durch den Rück­halt von Regen­wasser wird eine Ver­bes­se­rung des städ­ti­schen Was­ser­haus­halts erreicht«. Die Richt­linie ver­weist auf eine neue Kon­trolle: »Sofern sich die Maß­nahme im Gebiet einer Erhal­tungs- und Gestal­tungs­sat­zung befindet oder dem Denk­mal­schutz unter­liegt, ist vorab eine Geneh­mi­gung beim Bau­ord­nungsamt oder der städ­ti­schen Denk­mal­be­hörde ein­zu­holen«. Nach wie vor ist es möglich, För­der­mittel zu ver­binden – also die Leis­tungen für »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster« zum Bei­spiel mit der Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG. Die Über­sichten zum Ablauf für För­der­an­träge sind über­ar­beitet worden:

Übersicht zum Antragsverfahren des Förderprogramms in Münster
Antrags­ver­fahren Sanie­rung oder Neubau Stadt Münster
Übersicht zum Antragsverfahren des Förderprogramms in Münster
Antrags­ver­fahren Foto­voltaik oder Dach­be­grü­nung Stadt Münster

För­der­bau­stein Ener­ge­ti­sche Sanierung

Der »För­der­bau­stein Alt­bau­sa­nie­rung« heißt nun »För­der­bau­stein Ener­ge­ti­sche Sanie­rung«. Gestri­chen worden ist ein Zusatz zur Kopp­lung von Foto­voltaik mit der Dach­däm­mung: »Wird im Rahmen der Dämmung der Dach­fläche über beheizten und/​oder gekühlten Räumen erst­malig eine Photo­voltaik­anlage (PV-Anlage) instal­liert und ein Wär­me­durch­gangs­ko­ef­fi­zient von U ≤ 0,15 W/​m2K der Dach­däm­mung erreicht, so wird ein Zuschuss von 100 € je Kilo­watt­peak (kWp) Pho­to­vol­ta­ik­leis­tung gewährt« – diese Erwei­te­rung gilt nicht mehr.

Werbefoto aus Münster mit zwei Kindern, die als Bauarbeiter verkleidet sind
Ein­la­dung zur geför­derten Sanie­rung Stadt Münster

Ände­rungen beim Heizungsaustausch

  • Bislang musste der Heiz­kessel der fossil befeu­erten Anlage min­des­tens 15 Jahre alt sein, damit eine För­de­rung beim Aus­tausch floss. Jetzt reicht es, wenn ein Heiz­kessel der fossil befeu­erten Anlage oder eine Nacht­spei­cher­hei­zung ersetzt wird.
  • Der Zuschuss steigt von pau­schal 1500 € auf 3000 €.
  • Geför­dert wird eine Wär­me­pumpe, Bio­mas­se­an­lage oder der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz.
  • Der Begriff »Wär­me­pumpe« ist etwas weiter gefasst worden – bisher hieß es »Erd­wär­me­pumpe«.
  • Ent­fallen sind die För­de­rung für Block­heiz­kraft­werke (BHKW) und der Zuschlag von 2500 € »für ein Brennstoffzellen-BHKW«.
  • Zuvor wurde eine Flä­chen­för­de­rung von 200 €/​m2 für Solar­thermie gezahlt – beim frü­heren »För­der­bau­stein Erneu­er­bare Ener­gien«. Nun ist die Unter­stüt­zung für Solar­thermie pau­scha­li­siert worden – ein Bonus von 1500 € wird beim Hei­zungs­aus­tausch gewährt.

För­der­bau­stein Ener­gie­ef­fi­zi­enter Neubau

Die Kor­rek­turen zu diesem För­der­bau­stein berühren die Praxis nur wenig.

För­der­bau­stein Photovoltaik

Hier ist nur wenig geän­dert worden. Die Stadt Münster erläu­tert die För­der­be­träge und weitere Details auf ihrer Website und in ihrer Richtlinie.

Fachwerkhaus mit Fotovoltaikanlage
Fach­werk­haus mit Foto­voltaik­anlage Bild: Túrelio | Wiki­media | CC BY 3.0

För­der­bau­stein Dachbegrünung

Diese geför­derte Maß­nahme kann mit anderen Bau­steinen von »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster« kom­bi­niert werden: Auf dem Dach kann demnach eine Vege­ta­tion die Foto­voltaik­anlage ergänzen – wodurch die bewil­ligte För­der­summe wächst. Die Richt­linie billigt Dach­be­grü­nungen sowohl bei Sanie­rungen als auch bei Neubauten:

  • »Die För­de­rung umfasst die Begrü­nung von Dach­flä­chen ab der Ober­kante der Dach­ab­dich­tung mit Aufbau der Vege­ta­ti­ons­schicht inklu­sive wur­zel­fester Abdich­tung, Schutz­vlies, Dränage-Ele­mente, Fil­ter­vlies und Substrat«.
  • »Geför­dert werden bis zu 50 Prozent der als för­der­fähig aner­kannten Kosten einer Maß­nahme, höchs­tens jedoch 40 € je m2 gestal­teter Dach­fläche und 10.000 € pro Maßnahme/​Liegenschaft«.
  • »Sofern der Höchst­be­trag nicht über­schritten wird, können mehrere Maß­nahmen in einer Lie­gen­schaft geför­dert werden«.
Dachbegrünung vom Künstler Friedensreich Hundertwasser
Dach­be­grü­nung von Frie­dens­reich Hun­dert­wasser Bild: Renate Oberinger | Wiki­media | CC BY 3.0

Antrags­un­ter­lagen zum Download

Kri­ti­sche Anmer­kungen von ENTECH

Syn­ergie

  • Die ent­fal­lene Kopp­lung von Foto­voltaik und Dach­sa­nie­rung ist zu bedauern . Sie konnte zusätz­liche Anreize liefern.

iSFP

  • Die Richt­li­ni­en­än­de­rung hat leider Unklar­heiten in einigen Begriffen nicht besei­tigt: Es ist zum Bei­spiel nicht zu erkennen, in welcher Form der ver­langte Bera­tungs­be­richt vor­zu­legen ist – leider über­nimmt die Stadt Münster die undeut­li­chen Angaben zum indi­vi­du­ellen Sanie­rungs­fahr­plan iSFP aus dem BAFA-För­der­pro­gramm Energie­beratung für Wohn­ge­bäude EBW. Tat­säch­lich können Bau­herren bei der EBW nach wie vor zwi­schen einer ergeb­nis­of­fenen Analyse und der weniger fle­xi­blen Vari­ante iSFP wählen. Diese beiden Sorten des Berichts setzen unter­schied­liche Prio­ri­täten. Aber im För­der­pro­gramm in Münster fehlt diese Dif­fe­ren­zie­rung: Ob gene­rell ein aus­führ­li­cher Bera­tungs­be­richt oder eher der stan­dar­di­sierte iSFP ver­langt wird – das ist in der Richt­linie nicht zu erkennen. Bera­tungs­be­richt und iSFP scheinen gleich zu sein, was nicht der Rea­lität ent­spricht. Offen­sicht­lich wird aber in der Geneh­mi­gung beides gleich­ge­setzt und anerkannt.

Lüf­tungs­kon­zept

  • Der Begriff »Lüf­tungs­kon­zept« wird in der Richt­linie nach wie vor leider wider­sprüch­lich benutzt. Eine Klar­stel­lung wurde mit der Ände­rung zum 02.07.2021 nicht vor­ge­nommen:
    Bei einer Sanie­rung fordert die Richt­linie
    a) für die Dämmung des Dachs oder der obersten Geschoss­decke
    b) sowie für den Einbau neuer Fenster und Außen­türen und
    c) nicht zuletzt für die Instal­la­tion ener­gie­spa­render Lüf­tungs­an­lagen: »Es ist ein Lüf­tungs­kon­zept nach DIN 1946–6 zu erstellen«. Dafür soll ein Bonus gezahlt werden: »Die Erstel­lung eines Lüf­tungs­kon­zepts wird in Höhe von 50% des Rech­nungs­be­trags (inkl. Umsatz­steuer), maximal jedoch 500 Euro gefördert«.

Gemäß einer »Lüf­tungs­norm«, der DIN 1946–6 »Raum­luft­technik – Teil 6 Lüftung von Woh­nungen …«, steht zu Beginn der Erstel­lung eines Lüf­tungs­kon­zeptes die Frage nach der Not­wen­dig­keit einer soge­nannten »lüf­tungs­tech­ni­schen Maß­nahme«. Solche Maß­nahmen können zum Bei­spiel sein: soge­nannte »Fens­ter­falz­lüfter« oder raum­luft­tech­ni­sche Anlagen (RLT), die ven­ti­la­tor­ge­stützt arbeiten. Die eigent­liche vom Nutzer selbst geführte Lüftung über Fenster ist keine lüf­tungs­tech­ni­sche Maß­nahme im Sinne dieser Norm und allen­falls als Ergän­zung »bei Party« vorgesehen.

Wenn eine solche Prüfung ergibt, dass eine lüf­tungs­tech­ni­sche Maß­nahme ergriffen werden soll, bedeutet dies nicht, dass diese auch umge­setzt werden muss. Denn weder ist die DIN 1946–6 eine Art gesetz­liche Vorgabe noch ist dies bei der För­der­mit­tel­be­an­tra­gung bei der Stadt Münster erfor­der­lich. Wenn lüf­tungs­tech­ni­sche Maß­nahmen umge­setzt werden sollen, also Fens­ter­falz­lüfter oder raum­luft­tech­ni­sche Anlagen, ist ein »Lüf­tungs­kon­zept« zu erstellen: eine Aus­füh­rungs­pla­nung der tech­ni­schen Maß­nahme (Volu­men­ströme etc.) kann nach der Norm 1946–6 erfolgen.

Also bietet die Norm prak­tisch zwei Kon­zepte an:

  1. die Prüfung auf Not­wen­dig­keit einer lüf­tungs­tech­ni­schen Maßnahme
  2. die Aus­füh­rungs­pla­nung der lüf­tungs­tech­ni­schen Maß­nahme = Lüf­tungs­kon­zept.

Der erste Punkt muss bear­beitet werden und bei der Stadt Münster dem Antrag bei­gefügt werden, wenn Fens­ter­aus­tausch oder Dach­däm­mung geför­dert werden sollen und ist in der Regel als kos­ten­lose Leis­tung in der Energie­beratung ent­halten. Zu einer Umset­zung wird man nicht ver­pflichtet! Der zweite Punkt wird von der Stadt Münster geför­dert und ist erfor­der­lich, wenn lüf­tungs­tech­ni­schen Maß­nahmen umge­setzt werden. Die Fach­welt ebenso wie die Richt­linie benutzten den Begriff »Lüf­tungs­kon­zept« also unter­schied­lich: Einer­seits kann ein Lüf­tungs­kon­zept zeigen, ob die Regeln zum Luft­aus­tausch ein­ge­halten werden und ob eine tech­ni­sche Anlage für Zu- und Abluft über­haupt not­wendig ist. Ande­rer­seits kann ein Lüf­tungs­kon­zept wei­ter­führen, indem es die Aus­füh­rungs­pla­nung einschließt.

Ohnehin sieht ENTECH die Ver­ein­nah­mung und die Redu­zie­rung des Begriffs »Lüf­tungs­kon­zept« durch die Norm 1946–6 kritisch.

Gerade hat im Mai 2021 ein Ver­bän­de­bündnis aus Kammern von Archi­tekten und Inge­nieuren und wei­teren Akteuren aus der Bau- und Immo­bi­li­en­wir­schaft aus einer vor­ge­legten Studie zum Lüften im Woh­nungsbau ein Merk­blatt her­aus­ge­geben mit fol­gendem Inhalt:

»Beleuchtet werden die Grund­lagen zum Lüften, das Bau­ord­nungs­recht und weitere tech­ni­sche Regeln, die Aus­le­gung der Luft­vo­lu­men­ströme, geeig­nete Lüf­tungs­system sowie die recht­li­chen Rah­men­be­din­gungen und haf­tungs­re­le­vanten Aspekte beim Erstellen von Lüf­tungs­kon­zepten. Zen­trale Ele­mente der Studie und des Merk­blatts sind eine Check­liste mit Bewer­tungs­kri­te­rien für Woh­nungs­lüf­tungs­sys­teme und ein Schema zu den Ver­trags­pflichten im Pla­nungs­ab­lauf«. Quelle (dort auch Studie und Merkblatt).

Endlich wird hier von einer breiten Masse von Experten klar­ge­stellt, dass der Begriff »Lüf­tungs­kon­zept« in der Bau­praxis unter­schied­lich genutzt wird und inhalt­lich nicht an die DIN 1946–6 gekop­pelt ist. Im Ergebnis können alle betrach­teten Lüf­tungs­sys­teme – von der manu­ellen Fens­ter­lüf­tung bis zur ven­ti­la­tor­ge­stützten Lüftung, bei­spiels­weise die zen­trale Woh­nungs­lüf­tung oder eine dezen­trale Woh­nungs­lüf­tung – zur Anwen­dung kommen. Die Ent­schei­dung für oder gegen ein System zur Wohn­raum­lüf­tung obliegt dem Bestel­lenden, also Ihnen. Kern­aus­sage: »Bis auf fens­ter­lose Küchen, Bäder und Toi­let­ten­räume können zur Lüftung von Wohn­räumen alle Lüf­tungs­sys­teme inklu­sive der Fens­ter­lüf­tung genutzt werden«. Ein selbst­ver­ständ­li­cher Schwer­punkt im Rahmen der BAFA-geför­derten und für die Antrags­stel­lung not­wen­digen Energie­beratung ist die Auf­klä­rung und Bera­tung zur Lüftung, also ein »Lüf­tungs­kon­zept«.

Nicht dass die Kritik miss­ver­standen wird: Aus­drück­lich emp­fiehlt ENTECH die Prüfung und Umset­zung lüf­tungs­tech­ni­scher Maß­nahmen, idea­ler­weise Lüf­tungs­an­lagen mit Wär­me­rück­ge­win­nung. Ebenso begrüßt ENTECH dann auch die qua­li­tativ gute Aus­füh­rungs­pla­nung und deren För­de­rung durch die Stadt Münster, gege­be­nen­falls auch nach DIN 1946–6. Aber eine norm­kon­forme und die spe­zi­fi­sche Nutzung ver­nach­läs­si­gende Prüfung auf Not­wen­dig­keit einer lüf­tungs­tech­ni­schen Maß­nahme ist über­flüssig und sollte nicht mehr zwin­gend ver­langt werden. Weder ist das Ergebnis daraus bindend, noch lassen sich aus dieser eh tech­nisch sehr schlicht gehal­tenen Prüfung Sicher­heiten oder Risiken ableiten in der einen oder anderen Rich­tung. Die Bera­tung zum rich­tigen Lüften (und Heizen) ist ein Schwer­punkt der durch­ge­führten Energieberatung.

Aus­blick für För­der­pro­gramm in Münster

  • Eine weitere Über­ar­bei­tung der Richt­linie ist mit­tel­fristig ange­kün­digt. Wir infor­mieren Sie über die Ent­wick­lung. Zudem zeigen wir Ihnen, wie Sie an die För­der­mittel aus dem Pro­gramm »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster« gelangen.
01Mai/20
Zeichnung vom Umriss der Innenstadt Münster

Münster ver­bes­sert För­de­rung Alt­bau­sa­nie­rung und Neubauten

In der Stadt Münster tritt mit Wirkung zum 1. Mai 2020 eine neues För­der­pro­gramm »Kli­ma­freund­liche Wohn­ge­bäude der Stadt Münster« in Kraft. Die jähr­liche Gesamt­för­der­summe ist gegen­über den Vor­jahren auf 4,5 Mil­lionen € ver­zehn­facht worden. Seit 20 Jahren liegt der Schwer­punkt der städ­ti­schen För­de­rung auf der Alt­bau­sa­nie­rung. Nun begüns­tigt die Stadt Münster auch Neu­bauten und die Instal­la­tion von Anlagen zur Nutzung erneu­er­barer Ener­gien. Damit wird das eta­blierte För­der­pro­gramm »Ener­gie­ein­spa­rung und Alt­bau­sa­nie­rung in der Stadt Münster« abge­löst und erweitert.

1. »För­der­bau­stein Altbausanierung«

Die eta­blierte För­de­rung von Dämm­maß­nahmen über gestaf­felte Zuschüsse pro Qua­drat­meter ver­bes­serter Fläche der Gebäu­de­hülle bleibt erhalten. Die Anfor­de­rungen an die Dämm­qua­li­täten bleiben unver­än­dert – ebenso Zuschläge für öko­lo­gi­sche Dämm­stoffe. Das Bonus­system für ganz­heit­liche Dämm­maß­nahmen wird erwei­tert. Neu sind För­de­rungen im Bereich der Anlagen­technik wie Hei­zungs­austauch­pau­schalen oder die För­de­rung einer Foto­voltaik­anlage bei gleich­zei­tiger Dach­däm­mung. Es werden nun auch neuere Gebäude geför­dert: Diese müssen vor dem 1. Januar 2002 bezugs­fertig gewesen sein – vorher galt der Stichtag 1. Januar 1995. Weg­ge­fallen ist die Grö­ßen­be­gren­zung auf Wohn­flä­chen in Eigen­heimen von unter 150 qm. Zusätz­lich kann ein vor­zei­tiger Bau­be­ginn nun geneh­migt werden, sodass mit der Geneh­mi­gung keine Nach­teile für die För­der­mittel entstehen.

Die Kopp­lung an eine vor­he­rige unab­hän­gige Energie­beratung bleibt eben­falls bestehen: Es muss ein Gut­achten nach den Kri­te­rien der BAFA-Energie­beratung für Wohn­ge­bäude erstellt werden.

Ebenso müssen bedarfs­ba­sierte Ener­gie­aus­weise vor und nach der Sanie­rung vor­ge­legt werden.

Ins­ge­samt ent­stehen dem Antrags­steller nur geringe Kosten: Für ein typi­sches Ein­fa­mi­li­en­wohn­haus beträgt der zu tra­gende Eigen­an­teil etwa 350 €.

Anschlag auf Litfaßsäule für geförderte Altbausanierung Münster
Münster wirbt für geför­derte Altbausanierung

Ebenso müssen bedarfs­ba­sierte Ener­gie­aus­weise vor und nach der Sanie­rung vor­ge­legt werden.

Ins­ge­samt ent­stehen dem Antrags­steller nur geringe Kosten: Für ein typi­sches Ein­fa­mi­li­en­wohn­haus beträgt der zu tra­gende Eigen­teil etwa 350 €.

Geför­dert werden (Auszüge):

  • Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke
  • Einbau neuer Fenster und Außentüren
  • Außen­wand­däm­mung
  • Kern­däm­mung
  • Innen­wand­däm­mung
  • Dämmung der Kel­ler­decke oder des untersten Geschossbodens
  • Hei­zungs­aus­tausch
  • Einbau ener­gie­spa­render Lüftungsanlagen
  • Einen Bonus gibt es für den Einsatz öko­lo­gi­scher oder umwelt­freund­li­cher Dämmstoffe
  • Eben­falls gibt es einen Bonus bei »ganz­heit­li­cher Gebäudedämmung«
  • Ein Lüf­tungs­kon­zept, eine Luft­dicht­heits­mes­sung und »die Opti­mie­rung des Hei­zungs­sys­tems über die Durch­füh­rung eines hydrau­li­schen Abgleichs« werden eben­falls bezuschusst.

2. »För­der­bau­stein Effi­zienz im Neubau«

Große Ver­än­de­rungen gibt es bei dem För­der­bau­stein Neubau. Die bis­he­rige För­de­rung der ener­ge­ti­schen Qua­li­täts­si­che­rung wurde auf 1100 € ver­dop­pelt. Zusätz­lich gibt es nun eine För­de­rung in Höhe von 21000 € für ein Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­haus oder 10000 € je Wohn­ein­heit, maximal jedoch 40000 € je Gebäude. Dazu muss der Trans­missions­wärme­ver­lust des Neubaus die Vor­gaben der Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung EnEV um min­des­tens 40 Prozent unter­schreiten. In der KfW-Sprache würde dies ein Ener­gie­ef­fi­zi­enz­haus 45 dar­stellen, aber nur in Bezug auf den H’T (»Spe­zi­fi­scher Trans­mis­si­ons­wär­me­ver­lust­koff­ef­fi­zient« = Mit­tel­wert für die Dämm­qua­lität der Gebäu­de­hülle inkl. der Wär­me­brü­cken), nicht den QP (»Pri­mär­ener­gie­be­darf« = Umwelt­be­las­tung durch die Ver­wen­dung von Energie für Heizen und Brauch­warm­wasser). Eine Kumu­la­tion mit För­der­mit­teln der KfW ist aus­drück­lich nicht möglich.

Wenn das Land Nord­rhein-West­falen einem Haus­halt Wohn­raum­för­de­rung für ein neues Eigen­heim bewil­ligt, gibt es einen wei­teren Zuschuss von 4000 €.

3. »För­der­bau­stein Erneu­er­bare Energien«

Bisher wurden in der Richt­linie ledig­lich Foto­vol­ta­ik­an­lagen mit sta­tio­nären Bat­te­rie­spei­cher­sys­temen gefördert.

Nun soll auch der sinn­volle Einsatz erneu­er­barer Ener­gien zur Wär­me­ver­sor­gung und der Ausbau der Foto­voltaik in Berei­chen, in denen die För­de­rung nach Erneu­er­bare-Ener­gien-Gesetz EEG nicht gut greift, ver­mehrt ange­stossen werden.

Die Maß­nahmen sind sowohl an bestehenden als auch an neu zu errich­tenden Gebäuden förderfähig.

Anschlag auf Litfaßsäule für geförderte Fotovoltaik in Münster
Münster fördert Fotovoltaikanlagen

Nun soll auch der sinn­volle Einsatz erneu­er­barer Ener­gien zur Wär­me­ver­sor­gung und der Ausbau der Foto­voltaik in Berei­chen, in denen die För­de­rung nach Erneu­er­bare-Ener­gien-Gesetz EEG nicht gut greift, ver­mehrt ange­stossen werden.

Die Maß­nahmen sind sowohl an bestehenden als auch an neu zu errich­tenden Gebäuden förderfähig.

Kom­bi­na­tion mit wei­teren Förderprogrammen

Die »Kumu­la­tion« – so die För­der­fach­sprache für die Kom­bi­nier­bar­keit – mit vielen wei­teren För­der­pro­grammen ist zulässig. Die wich­tigsten sind:

  • »Energie­effizient Sanieren« der KfW (151÷152 oder 430) mit Tilgungszuschüssen/​Zuschüssen ab 20 Prozent
  • »Erneu­er­bare Ener­gien« vom BAFA mit Zuschüssen von 20 Prozent bis 45 Prozent
  • »Proges« des Landes NRW mit Zuschüssen für diverse Anlagen­tech­niken (zum Bei­spiel 90 €/​qm Solarkollektorfläche)

Das sind bei weitem noch nicht alle Pro­gramme, die bei der Alt­bau­sa­nie­rung, beim Neubau oder der Sanie­rung der Hei­zungs­an­la­gen­technik in Frage kommen. Die Kumu­lier­bar­keit ist zwar häufig möglich, folgt aber auch bestimmten Regeln. Im Rahmen von Ener­gie­be­ra­tungen werden Sie dazu aus­führ­lich beraten, um Ihre Maß­nahmen qua­li­tativ und för­der­tech­nisch zu optimieren.

Energie­beratung ist wichtig

Aus­gangs­punkt sollte immer eine Energie­beratung sein. Wir erklären Ihnen die Vor­ge­hens­weise und die För­de­rung unsere Leis­tungen. Für die För­de­rung durch die Stadt Münster ist diese zwin­gend not­wendig, und die KfW emp­fiehlt die vor­he­rige Energie­beratung eben­falls. Ohne fun­dierte Kennt­nisse über Ihr Gebäude und Ihre Vor­haben, die mit der Bera­tung erlangt werden, ist keine Opti­mie­rung möglich.

Das Pla­nungs­büro ENTECH erläu­tert gerne die Richt­linie. Einen ersten Über­blick, der auch die Ver­än­de­rungen gegen­über der alten Richt­linie über­sicht­lich dar­stellt, finden Sie hier in der Gegen­über­stel­lung.

Als zer­ti­fi­zierte Experten für Ener­gie­effi­zienz leiten wir Sie durch das Antrags­ver­fahren und leisten die Energie­beratung, die teils in diesem För­der­pro­gramm zwin­gend vor­ge­schrieben ist.

Hier stellen wir Ihnen wich­tige Antrags­un­ter­lagen zur Verfügung:

Gegenüberstellung der alten und neuen Richtlinie
Über­sicht­liche Gegen­über­stel­lung der alten und neuen Richtlinie
06Dez/19
Blick auf die eingerüstete Baustelle

ENTECH und Stadt Münster zeigen Bau­stelle für Sanierung

Nadine Somberg von der Stadt Münster und Andreas Deppe vom Pla­nungs­büro ENTECH zeigen inter­es­sierten Bürgern die Bau­stelle der Sanie­rung eines Mehr­fa­mi­li­en­hauses: Zusammen mit dem Bau­herrn führen sie die Besu­cher durch das Gebäude in Münster Mauritz. Am Dienstag, dem 10. Dezember, können die Gäste die Ver­wand­lung von einem 65 Jahre alten Wohn­ge­bäude in ein Effizienz­haus ver­folgen. Sie erhalten Infor­ma­tionen über das Ener­gie­kon­zept, die Sanie­rungs­schritte und die Ergän­zung der KfW-För­de­rung durch städ­ti­sche Unter­stüt­zung im Pro­gramm »Ener­gie­ein­spa­rung und Altbausanierung«.

Anmel­dung unter klimaschutz@​stadt-​muenster.​de oder Tel. 0251 4926725 – dann erfahren die Teil­nehmer, wo die Besich­ti­gungs­tour um 15 Uhr startet. Der Rund­gang gehört zur Akti­ons­reihe »Bauen und Sanieren«, mit der die Stadt Münster für kli­ma­freund­li­ches und ener­gie­spa­rendes Bauen und Sanieren wirbt. Mehr dazu unter Münster – Unser Klima 2050.

Drei Personen vor dem eingerüsteten Mehrfamilienhaus: Von links Andreas Deppe vom Planungsbüro ENTECH, Nadine Somberg von der Stadt Münster und der Bauherr
Ener­gie­be­rater Andreas Deppe (v.l.), Nadine Somberg von der Stadt Münster und der Bauherr

Nadine Somberg, Ener­gie­be­rater Andreas Deppe und der Bauherr erläu­tern die bis­he­rigen Schritte der ener­ge­ti­schen Sanie­rung. So ersetzen Fenster mit Drei­scheiben-Wär­me­schutz­ver­gla­sung ihre ver­al­teten und defekten Vor­gänger. Außerdem sind die Außen­wände und das Dach mit öko­lo­gi­schen Mate­ria­lien opti­miert worden. Die ein­ge­rich­tete Dämmung der Kel­ler­de­cken erhöht den Wohn­kom­fort und senkt die Ener­gie­kosten. Die schmut­zige Ölhei­zung ist ver­schwunden: An ihrer Stelle erzeugt eine moderne Holz­pellet-Anlage die not­wen­dige Wärme. Nach Abschluss der Bau­ar­beiten soll das Haus den ener­ge­ti­schen Stan­dard eines »KfW Effi­zi­enz­hauses 70« erreichen.

09Apr/19
Schriftzug Stadtweinhaus auf Sandsteinaussenfassade, dadrunter Zettel mit Hinweis auf die Veranstaltung Verleihung Gütesiegel Altbausanierung

Münster: Ver­lei­hung Güte­siegel Altbausanierung

Am 25.03.2019 fand im Fest­saal des his­to­ri­schen Rat­hauses der Stadt Münster die fei­er­liche Über­gabe von Güte­sie­geln Alt­bau­sa­nie­rung statt.

Für eine Aus­zeich­nung mit dem Gebäu­de­gü­te­siegel muss bei der Sanie­rung des Gebäudes der aktu­elle Sanie­rungs­stan­dard der Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung erreicht werden: „Die darin fest­ge­schrie­benen Anfor­de­rungen an die ener­ge­ti­sche Qua­lität der Gebäu­de­hülle (Trans­missions­wärme­ver­lust H´T) dürfen das Niveau eines ver­gleich­baren Neubaus um maximal 40 % über­schreiten“ bedeutet, dass die Däm­mungen (Wände, Dächer, Böden, Kel­ler­de­cken, Fenster und Türen) im Mit­tel­wert höchs­tens 40 % schlechter sein dürfen als bei einem Neubau. Ehr­gei­zige Ziel­set­zung? Ja, aber bei ganz­heit­li­cher Sanie­rung eines Gebäudes häufig erreichbar. Häufig dann auch besser als ein Neubau! Infor­ma­tionen zum Güte­siegel bei der Stadt Münster.

Baustelle eines Einfamlienwohnhaus, von unten hoch wird der alte verputzte Bau neu verklinkert und gedämmt
Hoch­wer­tige und vor­bild­liche Sanie­rung eines Ein­fa­mi­li­en­wohn­hauses der 50er Jahre: diesmal nicht mit einem Wär­me­dämm­ver­bund­system (WDVS), sondern mit Kern­däm­mung und Neuverklinkerung.

Wir sind stolz, denn 3 von 6 Bau­herren, die am diesem Abend Ihre Gütesiegel–Auszeichnung von Stadtrat Peck vor Publikum ent­ge­gen­nehmen konnten, sind Kunden von Entech: zwei Ein­fa­mi­li­en­häuser und ein Mehr­fa­mi­li­en­wohn­haus sind zu Effi­zi­enz­häu­sern saniert worden. Der Ener­gie­ver­brauche konnte in diesen Fällen um bis zu 70 % redu­ziert werden! Die Maß­nahmen sind durch die Stadt Münster und die KfW geför­dert worden.

Dämmung funk­tio­niert, so die Ant­worten der Bau­herren auf die Frage nach dem Warum der Sanie­rungen. Und auch: „Oma fror immer im Haus“, „kein Schimmel mehr in unseren Lie­gen­schaften“, „christ­liche Ver­ant­wor­tung für Umwelt und die jüngere Gene­ra­tion“, „Heiz­kosten für die Mieter gesenkt“.

Blick auf Bühne des Festsaals, Publikum im Vordergrund, Stadtrat Peck am Rednerpult
Vor­träge zur Klim­schutz­stra­tegie der Stadt Münster und über Erneu­er­bare Energien

Prof. Dr. Ing. K. Mertens berichtet anschlie­ßend über die Anfänge der Foto­voltaik und die Ein­füh­rung der kos­ten­de­ckenden Ver­gü­tung vor ca. 20 Jahren. Die Poten­tiale der erneu­er­baren Ener­gien, ins­be­son­dere der Foto­voltaik, sind riesig und bei weitem noch nicht aus­ge­schöpft. Tech­nisch steht uns alles zur Ver­fü­gung, was zur Rea­li­sie­rung der gesetzten Kli­ma­schutz­ziele nötig ist. Es sind keine tech­ni­schen Hemm­nisse, die uns davon abhalten.

Flan­kiert wurde die Preis­ver­lei­hung durch Vor­träge über Kli­ma­schutz. Stadtrat Peck stellt die Kli­ma­schutz­stra­tegie der Stadt Münster dar und es wird deut­lich, dass in allen Lebens­be­rei­chen gehan­delt werden muss und mit den heute zur Ver­fü­gung ste­henden Tech­niken gehan­delt werden kann. Peck ver­lässt nach dem Vortrag die Ver­an­stal­tung, um sich mit Ver­tre­tern von Fri­days­for­fu­ture zu treffen.

Stadtrat Peck am Rednerpult
„Güte­siegel Alt­bau­sa­nie­rung: Ein Beitrag zum Mas­ter­plan 100 % Kli­ma­schutz der Stadt Münster mit dem Ziel, bis 2050 kli­ma­neu­tral zu sein“ so Stadtrat Peck.

Meine per­sön­liche Bilanz aus dem Abend in Bezug auf die aktu­elle Dis­kus­sion um Kli­ma­schutz und Fri­days­for­fu­ture : wir müssen nicht darauf warten, dass Schüler Physik lernen und Erfinder werden. Alles für die Lösung liegt seit Jahr­zehnten schon fertig vor uns: umsetzen, machen, handeln, enga­gieren, poli­ti­sieren … auf die Straße! Erneu­er­bare Ener­gien in Ver­bin­dung mit Ener­gie­effi­zienz können das fossile Welt­wirt­schafts­system tech­nisch gesehen sofort ablösen! Nichts Neues eigent­lich, denn schon 1995 beschrieb z.B. Hen­nicke in seinem Buch „Faktor Vier : dop­pelter Wohl­stand – hal­bierter Natur­ver­brauch“ diese Zusammenhänge.“