Unternehmensziele
Energiemanagement erleichtert es einem Unternehmen, gleich mehrere relevante Ziele zu erreichen:
- Steigerung der Energieeffizienz
- Kostensenkung
- Wettbewerbsvorteile
- Steuereinsparung
- Imageverbesserung
- Gesellschaftlicher Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz
Die internationale Norm ISO 50001 hat sich als Maßstab bei gesetzlichen Auflagen etabliert. Einige Förderprogramme verlangen die Einrichtung eines Energiemanagementsystems, wenn ein Unternehmen die Höchstbeträge erhalten will.
Pflicht oder Freiwilligkeit?
Niemand ist zum Energiemanagement verpflichtet. Oft dient bereits ein Energieaudit nach DIN EN 16247–1 als Fundament der Energieeffizienz.
KMU zwischen DIN EN 16247–1 und ISO 50001
Freiwilligkeit in dieser Frage leitet besonders Kleinstunternehmen sowie Kleinere und Mittlere Unternehmen (KMU), definiert nach EU-Empfehlung 2003/361/EG durch eine Beschäftigtenzahl von weniger als 250 Personen und entweder einen Jahresumsatz von maximal 50 Millionen € oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen €: Trotz des fehlenden Drucks setzen viele KMU aus Überzeugung ein Energieaudit nach DIN EN 16247–1 an oder favorisieren sogar ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 – beide Maßnahmen signalisieren Einsparpotenziale oder ermöglichen Steuervorteile.
Nicht-KMU zwischen DIN EN 16247–1 und ISO 50001
Hingegen gelten bei diesem Themenkomplex schärfere Vorschriften für Nicht-KMU, die oft als Großunternehmen (GU) bezeichnet werden: Alle vier Jahre müssen Sie ein Energieaudit nach DIN EN 16247–1 bewältigen, können allerdings auf ISO 50001 ausweichen.
Spitzenausgleich und EEG-Umlage
Der Staat entlastet energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes durch Erstattung eines Teils der Strom- und Energiesteuern. Um diesen Spitzenausgleich nach Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) zu erhalten, müssen produzierende KMU mit hohem Energieverbrauch vorher ein Energieaudit nach DIN EN 16247–1 erledigt haben. Für GU liegt die Hürde höher: Sie müssen bei einem Antrag auf Spitzenausgleich nachweisen, dass sie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder höherwertige Komplexe in den Betrieb integriert haben. Ferner beschreibt das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG die Voraussetzungen, unter denen die sogenannte EEG-Umlage reduziert wird oder sogar entfällt: Die Paragrafen halten fest, wer ein Energiemanagementsystem für solch einen finanziellen Vorteil benötigt.
Kontinuierlicher Prozess
Während ein Energieaudit nach DIN EN 16247–1 lediglich einen aktuellen Zustand festhält, begleitet ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 die Abläufe auf Dauer. Durch den kontinuierlichen Prozess beobachtet und verbessert ein Unternehmen immer wieder und wieder die energetischen Leistungen.
Planung–Umsetzung–Überprüfung–Optimierung
Die Methode folgt dabei einem Kreislauf entlang der Linie Plan–Do–Check–Act (PDCA), um dann weitere Runden zu drehen. Als Planung, Umsetzung, Überprüfung und Optimierung lassen sich diese vier Phasen auf Deutsch bezeichnen.
Kreislauf
Ein Energiemanagementsystem erfasst systematisch die Energieströme und steuert Investitionen zur Energieeffizienz. Energiemanagement nach ISO 50001 baut auf vorhandene Organisations- und Informationsstrukturen und wirkt auf strategische sowie operative Ziele.
Plan [P]
Top-Führungskräfte des Unternehmens übernehmen die Gesamtverantwortung für das Energiemanagement. In der Planungsphase [P] halten sie ihre Absichten schriftlich fest und benennen einen Energiebeauftragten oder ein Koordinationsteam. Es ist zu berücksichtigen, wie Gesetze und Verordnungen mit ISO 50001 zusammenhängen. Ansonsten ist die Suche nach ersten Geistesblitzen mit der Bewertung der Energiesituation verknüpft: Die Ermittlung der eingesetzten Energieträger, ‑nutzung und ‑kosten kennzeichnet den Einstieg in das Energiemanagent. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs wecken Produktion oder Fertigung besonderes Interesse bei dieser Analyse. Doch auch alle anderen Abteilungen von der Verwaltung über die IT bis hin zum Fuhrpark werden durchleuchtet.
Do [D]
In der Umsetzungsphase [D] nehmen die zuvor entworfenen Prozesse Gestalt an. Konkrete Aktionspläne bilden das Gerüst für die Montage des Energiemanagements. Dazu warten offene Fragen auf Antwort: Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Wer betreut welche Teilaufgaben? Wer kommuniziert die Energiepolitik innerhalb des Unternehmens? Und wie ist es zu schaffen, dass alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen? Erst die Einbindung der Belegschaft erlaubt energetische Fortschritte, denn sie soll schließlich ihre Gewohnheiten ändern und liefert wertvolle Anregungen. Nicht zuletzt fixiert eine Dokumentation die Fakten für spätere Kontrollen.
Check [C]
In der Überprüfungsphase [C] dienen interne Audits als Verfahren zur Bewertung energetisch relevanter Vorgänge. Jetzt ist die Zeit gekommen, Ergebnisse des Engagements festzustellen und mangelnde Auswirkungen aufzuspüren. Welche Korrekturen und Vorsorgemaßnahmen geraten nun ins Visier? Werden rechtliche Vorschriften und andere wesentliche Anforderungen wie Kundenbedürfnisse tatsächlich eingehalten? Ein systematisches Controlling auf Basis der Ziele des Energiemanagements dokumentiert die Resultate für das verantwortliche Personal und die Führungskräfte
Act [A]
Die Optimierungsphase [A] mündet meistens in eine Zertifizierung durch eine akkreditierte Stelle: In Deutschland bieten mehr als 60 Firmen wie der TÜV Nord, die KPMG Umweltgutachterorganisation und das Forschungsinstitut der Zementindustrie diese Dienstleistung an, zu der mehrstufige Audits vor und nach der Zertifizierung gehören. In der Optimierungsphase [A] denken die Geschäftsführer über Konsequenzen nach. Mit den internen Audits im Rücken ziehen sie ein Resümee: Wie weit sind die einst formulierten Ziele tatsächlich erreicht worden? In welchen Prozessen steckt noch Luft für strategische Optimierungen? Gibt es Ideen für notwendige Korrekturen? Für die Zertifizierung ist es vielleicht unerlässlich, an Brennpunkten sofort nachzubessern! Ansonsten wachsen aus all diesen Überlegungen frische Ziele, die drei Jahre nach dem Start in die nächste Planungsphase [P] wandern: Dann ist der Kreislauf geschlossen.
ENTECH-Service
Bitte entscheiden Sie nach einem ersten Gespräch, ob Sie mit eigenen Kräften das Energiemanagement bewältigen und lediglich begleitende Beratung in Anspruch nehmen wollen. Oder bevorzugen Sie die Alternative, dass wir als externe Spezialisten ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 in Ihrem Auftrag bis hin zur Zertifizierung umsetzen? Geprüfte und zertifizierte Energieeffizienzmanager und Energieauditoren von ENTECH lotsen Sie gerne durch die Klippen staatlicher Auflagen bis hin zu einer sinnvoll gegliederten Energiebilanz – mit zuverlässigen Hinweisen, an welchen Stellen Investitionen in Energieeffizienz wirklich lohnen. So versteckt sich häufig im Produktionsgewerbe ein hohes Potenzial zur Reduzierung der Energieanteile an den Produktkosten: Druckluftsysteme, Kälte– und Kühlwasseranlagen, Prozesstechnik, Raumlufttechnik (RLT), Wärmeversorgung bieten der Energieverschwendung offene Flanken.
Auf Wunsch erstellt das Planungsbüro ENTECH die passenden Unterlagen, erfasst alle Energieverbräuche und wertet die Daten aus. Gerne feilen die Energieberater zusammen mit Ihnen an den Energieflüssen im Unternehmen und verfassen die Dokumentationen für das Energiemanagementsystem. Bei Bedarf berechnet ENTECH die Effekte der Maßnahmen auf die Energiebilanz und trifft Aussagen zur Wirtschaftlichkeit. Nicht zuletzt sind Schulungen Ihrer Mitarbeiter möglich.
Übrigens zahlen Bund und Länder Zuschüsse – etwa für die Zertifizierung eines Energiemanagementsystems ISO 50001 sowie für den Erwerb von Messtechnik und Energiemanagement-Software. ENTECH informiert zum Beispiel über die Förderprogramme vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA