Blower Door ent­tarnt undichte Stellen im Gebäude

Bekämpfen Sie Luftzug und seine Folgeschäden

»Tür zu, es zieht!« – »Aber die Tür ist doch zu!« – »Es zieht trotzdem wie Hecht­suppe!« – Nicht immer ist ein Luftzug deut­lich zu spüren. An Fens­tern, Türen oder an den Wänden werden undichte Stellen mit­unter nur besei­tigt, wenn sie im Alltag auf­fallen und stören. Aber scheinbar unsicht­bare Lücken in der Gebäu­de­hülle oder an Über­gängen zu Instal­la­ti­ons­ele­menten beein­träch­tigen die Behag­lich­keit, ohne den Grund für den Ärger zu offen­baren. Solche Mängel schrauben den Ener­gie­ver­brauch in die Höhe und ver­ur­sa­chen Fol­ge­schäden: So kann Schimmel eine Dach­schräge befallen, wenn Luft­feuch­tig­keit an einem Loch in der Dampf­brems­folie aus­fällt. Es ist also wichtig, all die üblen Leckagen zu finden – nur mit welcher Stra­tegie? Bewährt hat sich das Dif­fe­renz­druck-Mess­ver­fahren, bei Archi­tekten und Ener­gie­be­ra­tern als Blower Door Test bekannt.

Blower Door passt zu Ener­gie­au­dits und Effizienzhäusern

Zum Bei­spiel ermög­licht Blower Door bei Neu­bauten, künftig Grenz­werte für die Luft­wech­sel­rate bei einem Druck von 50 Pa ein­zu­halten (n50). Bei Effi­zi­enz­häu­sern gehört ein detail­lierter Nach­weis der Dicht­heit zum Pflicht­pro­gramm. Auf­wän­dige Maß­nahmen wie Ener­gie­au­dits nach DIN EN 16247–1 oder Ener­gie­ma­nage­ment nach ISO 50001 sind häufig mit Blower Door ver­bunden, um Pro­blem­zonen in Gebäuden zu entdecken.

Bei ENTECH tritt Blower Door in Aktion

Ven­ti­lator bringt starke Leistung

Ener­gie­be­rater von ENTECH sind nach ISO 20807 zer­ti­fi­ziert, Blower Door Tests durch­zu­führen. Zudem akzep­tiert der Fach­ver­band Luft­dicht­heit im Bau­wesen diese Experten als Prüfer der Gebäudeluftdichtheit.

Mess­werte helfen bei Vor­schriften und Zuschüssen

Das Team instal­liert eine Geblä­setür in den Rahmen einer Außentür, also etwa an Ter­rasse oder Balkon. Diese Alu­mi­ni­um­hal­te­rung ist mit einer Spe­zi­al­plane abge­dichtet, und ein Ven­ti­lator mit hoher Leis­tung ist inte­griert. Geräte zur lokalen Messung von Strö­mungs­fel­dern der Luft ergänzen meis­tens die Anlage. Nicht zuletzt können Infra­rot­ka­meras dazu bei­tragen, undichte Stellen aufzuspüren.

Je nach Auf­ga­ben­stel­lung hilft ein Rauch­s­pender, Leckagen etwa an Fens­ter­rahmen und Kabel­schächten zu ermit­teln. Bei einem kleinen Ein­fa­mi­li­en­haus genügt manchmal der gerin­gere Aufwand, um den Bedarf zur Nach­iso­lie­rung zu beur­teilen. Dabei inter­es­siert eher das Gesamt­bild als eine Samm­lung von Zahlen. Ein Rauch­s­pender reicht nicht etwa bei Gebäuden mit Lüf­tungs­an­lagen, Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern, groß­zü­gigen Wohn­ge­bäuden und Bau­vor­haben von Unter­nehmen oder Öffent­li­cher Hand. In solchen Fällen inter­es­sieren genaue Mess­werte, um Vor­schriften zu befolgen oder Zuschüsse zu erhalten. Dennoch liefert die Ver­ne­be­lung wich­tige Hin­weise. Abhängig von der Gebäu­de­größe können mehrere Geblä­se­türen ein­ge­setzt werden.

»Hör mal, wer da hämmert«: Blower Door mit Tim Taylor (Tim Allen, l.) und Assis­tent Al (Richard Karn)

Unter­druck und Über­druck klären Fragen

Nach einigen Vor­be­rei­tungen erzeugt die Geblä­se­ein­heit mit ihrem starken Ven­ti­lator oder die Gruppe meh­rerer Geblä­se­ein­heiten einen kon­stanten Unter­druck. Dann zeigen die Infra­rot­ka­mera, das Ane­mo­meter oder der wan­dernde Kunst­nebel die Risse und andere luft­durch­läs­sige Stellen. Für detail­lierte Unter­su­chungen schließt sich ein mehr­stu­figes Ver­fahren mit diversen Mess­reihen an.

Größere Gebäude stellen andere Anfor­de­rungen an Messreihen

DIN EN 13829 fordert den erneuten Aufbau eines Unter­drucks. Der Druck sinkt schritt­weise, wobei an den Zwi­schen­punkten gemessen wird. Bei Ein­fa­mi­li­en­häu­sern und anderen kleinen Gebäuden muss die maxi­male Druck­dif­fe­renz min­des­tens 50 Pa betragen. Erst ein Spit­zen­wert von 100 Pa sichert höchste Genau­ig­keit der Messungen.

Gebäude mit einem Volumen ab circa 4.000 m3 stellen andere Anfor­de­rungen, wenn eine Druck­dif­fe­renz von 50 Pa nicht zu errei­chen ist. Dabei kennt das Pla­nungs­büro ENTECH die Beson­der­heiten von Nicht­wohn­ge­bäuden. Die Ener­gie­ex­perten reagieren auf die realen Grenzen der Kapa­zität trans­por­tier­barer Luft­för­der­ein­rich­tungen. Somit misst das Team norm­ge­recht und passend zu den ört­li­chen Bedin­gungen, obwohl bau­liche Beschrän­kungen das Ver­fahren stören könnten. Nach dem Durch­gang mit Unter­druck ent­steht eine ähn­liche Mess­reihe mit Überdruck.

Ver­gessen Sie totale Abschottung

Bei lang­jäh­riger Nutzung eines älteren Gebäudes ist zu über­legen, nach­träg­lich die Luft­dicht­heit zu kon­trol­lieren. Indes sollte niemand den Kampf gegen undichte Stellen mit einer totalen Abschot­tung der Innen­räume nach außen ver­wech­seln: Keine Vor­schrift und kein Gesetz befehlen voll­kom­mene Dicht­heit! Der Blower Door Test und anschlie­ßende Maß­nahmen sollen mehr oder weniger starke Luft­strö­mung entlang Leckagen aus­schalten und somit schwer­wie­gende Fol­ge­schäden verhindern.

Blower Door spürt Leckagen auf Bild: Blo­wer­Door GmbH