Schriftzug Stadtweinhaus auf Sandsteinaussenfassade, dadrunter Zettel mit Hinweis auf die Veranstaltung Verleihung Gütesiegel Altbausanierung

Münster: Ver­lei­hung Güte­siegel Altbausanierung

Am 25.03.2019 fand im Fest­saal des his­to­ri­schen Rat­hauses der Stadt Münster die fei­er­liche Über­gabe von Güte­sie­geln Alt­bau­sa­nie­rung statt.

Für eine Aus­zeich­nung mit dem Gebäu­de­gü­te­siegel muss bei der Sanie­rung des Gebäudes der aktu­elle Sanie­rungs­stan­dard der Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung erreicht werden: „Die darin fest­ge­schrie­benen Anfor­de­rungen an die ener­ge­ti­sche Qua­lität der Gebäu­de­hülle (Trans­missions­wärme­ver­lust H´T) dürfen das Niveau eines ver­gleich­baren Neubaus um maximal 40 % über­schreiten“ bedeutet, dass die Däm­mungen (Wände, Dächer, Böden, Kel­ler­de­cken, Fenster und Türen) im Mit­tel­wert höchs­tens 40 % schlechter sein dürfen als bei einem Neubau. Ehr­gei­zige Ziel­set­zung? Ja, aber bei ganz­heit­li­cher Sanie­rung eines Gebäudes häufig erreichbar. Häufig dann auch besser als ein Neubau! Infor­ma­tionen zum Güte­siegel bei der Stadt Münster.

Baustelle eines Einfamlienwohnhaus, von unten hoch wird der alte verputzte Bau neu verklinkert und gedämmt
Hoch­wer­tige und vor­bild­liche Sanie­rung eines Ein­fa­mi­li­en­wohn­hauses der 50er Jahre: diesmal nicht mit einem Wär­me­dämm­ver­bund­system (WDVS), sondern mit Kern­däm­mung und Neuverklinkerung.

Wir sind stolz, denn 3 von 6 Bau­herren, die am diesem Abend Ihre Gütesiegel–Auszeichnung von Stadtrat Peck vor Publikum ent­ge­gen­nehmen konnten, sind Kunden von Entech: zwei Ein­fa­mi­li­en­häuser und ein Mehr­fa­mi­li­en­wohn­haus sind zu Effi­zi­enz­häu­sern saniert worden. Der Ener­gie­ver­brauche konnte in diesen Fällen um bis zu 70 % redu­ziert werden! Die Maß­nahmen sind durch die Stadt Münster und die KfW geför­dert worden.

Dämmung funk­tio­niert, so die Ant­worten der Bau­herren auf die Frage nach dem Warum der Sanie­rungen. Und auch: „Oma fror immer im Haus“, „kein Schimmel mehr in unseren Lie­gen­schaften“, „christ­liche Ver­ant­wor­tung für Umwelt und die jüngere Gene­ra­tion“, „Heiz­kosten für die Mieter gesenkt“.

Blick auf Bühne des Festsaals, Publikum im Vordergrund, Stadtrat Peck am Rednerpult
Vor­träge zur Klim­schutz­stra­tegie der Stadt Münster und über Erneu­er­bare Energien

Prof. Dr. Ing. K. Mertens berichtet anschlie­ßend über die Anfänge der Foto­voltaik und die Ein­füh­rung der kos­ten­de­ckenden Ver­gü­tung vor ca. 20 Jahren. Die Poten­tiale der erneu­er­baren Ener­gien, ins­be­son­dere der Foto­voltaik, sind riesig und bei weitem noch nicht aus­ge­schöpft. Tech­nisch steht uns alles zur Ver­fü­gung, was zur Rea­li­sie­rung der gesetzten Kli­ma­schutz­ziele nötig ist. Es sind keine tech­ni­schen Hemm­nisse, die uns davon abhalten.

Flan­kiert wurde die Preis­ver­lei­hung durch Vor­träge über Kli­ma­schutz. Stadtrat Peck stellt die Kli­ma­schutz­stra­tegie der Stadt Münster dar und es wird deut­lich, dass in allen Lebens­be­rei­chen gehan­delt werden muss und mit den heute zur Ver­fü­gung ste­henden Tech­niken gehan­delt werden kann. Peck ver­lässt nach dem Vortrag die Ver­an­stal­tung, um sich mit Ver­tre­tern von Fri­days­for­fu­ture zu treffen.

Stadtrat Peck am Rednerpult
„Güte­siegel Alt­bau­sa­nie­rung: Ein Beitrag zum Mas­ter­plan 100 % Kli­ma­schutz der Stadt Münster mit dem Ziel, bis 2050 kli­ma­neu­tral zu sein“ so Stadtrat Peck.

Meine per­sön­liche Bilanz aus dem Abend in Bezug auf die aktu­elle Dis­kus­sion um Kli­ma­schutz und Fri­days­for­fu­ture : wir müssen nicht darauf warten, dass Schüler Physik lernen und Erfinder werden. Alles für die Lösung liegt seit Jahr­zehnten schon fertig vor uns: umsetzen, machen, handeln, enga­gieren, poli­ti­sieren … auf die Straße! Erneu­er­bare Ener­gien in Ver­bin­dung mit Ener­gie­effi­zienz können das fossile Welt­wirt­schafts­system tech­nisch gesehen sofort ablösen! Nichts Neues eigent­lich, denn schon 1995 beschrieb z.B. Hen­nicke in seinem Buch „Faktor Vier : dop­pelter Wohl­stand – hal­bierter Natur­ver­brauch“ diese Zusammenhänge.“