Tag Archives: Effizienzhaus

01Jan./23
Haus aus Geldschein gefaltet

Januar 2023 Reform Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG

Künftig zählen Eigen­leis­tungen bei der Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG, denn Mate­ri­al­kosten können ange­rechnet werden. Außerdem ver­bes­sern sich die Kon­di­tionen für den Bonus zum soge­nannten Worst Per­forming Buil­ding WPB. Bei Wohn­ge­bäuden können Bau­herren einen Zuschlag für seri­elles Sanieren erhalten, sofern sie vor­ge­fer­tigte Bau­ele­mente ver­wenden. Ansonsten gelten neue Richt­li­nien für die BEG 2023 ab 1. Januar. Die Reform der Gebäu­de­för­de­rung geht in die nächste Runde, nachdem die Bun­des­re­gie­rung die BEG im Jahr 2022 mehr­mals ver­än­dert hat.

Con­tinue reading
30Juli/22
Schilder mit Pozentzeichen

KfW För­de­rung für Gebäude sinkt und Zuschuss entfällt

Mit einem Tag Vor­warn­zeit hat die KfW Ban­ken­gruppe ihr För­der­pro­gramm für Zuschüsse zur Gebäu­de­sa­nie­rung ein­ge­stellt: Wenn etwa Pri­vat­per­sonen oder Unter­nehmen ihren Antrag seit 28. Juli ein­rei­chen, können sie aus­schließ­lich Kredite mit Til­gungs­zu­schüssen erhalten. »Die Zuschuss­för­de­rung wird nur noch für kom­mu­nale Antrag­steller gewährt«, heißt es in einer ver­bind­li­chen »Bekannt­ma­chung«. Gleich­zeitig sinken die För­der­sätze für Gebäude nicht nur bei Sanie­rungen zum Effizienz­haus, sondern eben­falls bei Neu­bauten und bei Ein­zel­maß­nahmen.

Zudem ändern sich weitere Regeln der Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG. So ent­fällt die bis­he­rige För­der­stufe Effizienz­haus 100 (EH 100) oder Effizienz­gebäude 100 (EG 100). Das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­rium hat die BEG zum dritten Mal seit dem För­der­stopp vom Januar über­ar­beitet. Eine Pres­se­mit­tei­lung begründet die neuen Kor­rek­turen: »Wichtig ist dabei, mit den ver­füg­baren staat­li­chen Mitteln ein mög­lichst großes Inves­ti­ti­ons­vo­lumen zu hebeln und dafür Sorge zu tragen, dass mög­lichst viele bei der Sanie­rungs­för­de­rung zum Zuge kommen«.

För­de­rung bei Sanie­rungen zum Effizienzhaus

KfW schließt Zuschuss­portal für Gebäude

Die KfW schließt ihr Zuschuss­portal. Die Pres­se­mit­tei­lung begründet die Umstel­lung mit »dem sich ver­än­dernden Zins­um­feld«. Aber sowohl Kredite als auch Zuschüsse stehen bereit für kom­mu­nale Gebiets­kör­per­schaften, Gemeinde- und Zweck­ver­bände sowie recht­lich unselb­stän­dige Eigen­be­triebe von kom­mu­nalen Gebietskörperschaften.

Bei Nicht­wohn­ge­bäuden liegt Höchst­grenze för­der­fä­higer Kosten niedriger

Laut »Bekannt­ma­chung« wird »für Nicht­wohn­ge­bäude die Höchst­grenze för­der­fä­higer Kosten auf maximal zehn Mil­lionen Euro pro Vor­haben fest­ge­legt«. Bislang wurden die för­der­fä­higen Kosten bei 30 Mil­lionen Euro beschnitten.

För­der­sätze für Effizienz­haus und Effizienz­gebäude fallen

Mit den frü­heren Kon­di­tionen war die För­de­rung der ener­ge­ti­schen Sanie­rung gegen Ende Februar wieder gestartet. Doch jetzt gelten andere För­der­sätze und Förderstufen:

Tilgungs­zuschussMaxi­male Zins­ver­güns­ti­gungWorst Per­forming Buil­dingMaxi­maler Fördersatz
EH 40 oder EG 4020 %15 %5 %40 %
EH 40 EE oder EG 40 EE oder EG 40 NH25 %15 %5 %45 %
EH 55 oder EG 5515 %15 %5 %35 %
EH 55 EE oder EG 55 EE oder EG 55 NH20 %15 %5 %40 %
EH 70 oder EG 7010 %15 %25 %
EH 70 EE oder EG 70 EE oder EG 70 NH15 %15 %30 %
EH 85 – EG 85 wird nicht gefördert5 %15 %20 %
EH 85 EE10 %15 %25 %
EH Denkmal oder EG Denkmal5 %15 %20 %
EH Denkmal EE oder EG Denkmal EE oder EG Denkmal NH10 %15 %25 %
För­der­sätze bei Sanie­rung zum Effizienz­haus oder Effizienzgebäude

Zins­ver­bil­li­gung gilt als Sub­ven­tion für Gebäude

»Um mög­lichst vielen Bür­ge­rinnen und Bürgern ange­sichts knapper Haus­halts­mittel den Zugang zu För­de­rung zu ermög­li­chen, sind etwas ver­rin­gerte För­der­sätze not­wendig« – so die Pres­se­mit­tei­lung. Zum Bei­spiel sinkt der Tilgungs­zuschuss für ein Effizienz­haus 55 von 40 Prozent der Kre­dit­summe auf 15 Prozent. Ande­rer­seits zähle eine mög­liche Zins­ver­bil­li­gung als »Sub­ven­ti­ons­wert«, ist in der Pres­se­mit­tei­lung zu lesen: Die Zins­ver­güns­ti­gung schwanke mit dem Markt­zins­ni­veau und betrage bis zu 15 Prozent.

Gebäude mit EE-Klasse, NH-Klasse, Bau­be­glei­tung und Zer­ti­fi­zie­rung der Nachhaltigkeit

In der Sanie­rungs­för­de­rung bleiben erhalten:

  • Zuschlag von fünf Prozent in der Erneu­er­bare-Ener­gien-Klasse (EE-Klasse)
  • bei Nicht­wohn­ge­bäuden alter­nativ Zuschlag von fünf Prozent in der Nach­hal­tig­keits-Klasse (NH-Klasse)
  • zusätz­li­cher Kre­dit­be­trag und 50 Prozent Tilgungs­zuschuss für Bau­be­glei­tung – mit Höchstgrenzen
  • bei Nicht­wohn­ge­bäuden zusätz­li­cher Kre­dit­be­trag und 50 Prozent Tilgungs­zuschuss für Zer­ti­fi­zie­rung der Nach­hal­tig­keit – mit Höchstgrenzen

Bei För­de­rung ver­schwinden gas­be­trie­bene Anlagen, Effizienz­haus 100 und iSFP-Bonus

Ferner legt die »Bekannt­ma­chung« fest: »Die För­de­rung von gas­be­trie­benen Anlagen und den damit ein­her­ge­henden Umfeld­maß­nahmen wird gestri­chen«. Bei Sanie­rungen ver­schwinden ebenso »die För­de­rung des EH/​EG 100 inklu­sive der EE- und NH-Klasse« und der Bonus für einen indi­vi­du­ellen Sanie­rungs­fahr­plan iSFP.

Bonus für Gebäude als »Worst Per­forming Building«

Hin­gegen wird am 22. Sep­tember ein Bonus von fünf Prozent für ein »Worst Per­forming Buil­ding« (WPB) ein­ge­führt: Ein WPB ist »ein Gebäude, das auf Grund des ener­ge­ti­schen Sanie­rungs­standes seiner Bau­teil­kom­po­nenten zu den ener­ge­tisch schlech­testen 25 Prozent des deut­schen Gebäu­de­be­standes gehört« – erklärt das »Merk­blatt BEG Wohn­ge­bäude Kredit«. Dieser Zuschlag ent­steht bei einer Sanie­rung zum Effizienzhaus/​Effizienzgebäude 40 oder zum Effizienzhaus/​Effizienzgebäude 55.

För­de­rung bei Neubauten

Wohn­ge­bäude mit 120.000 Euro statt 150.000 Euro als Höchst­grenze för­der­fä­higer Kosten

Seit 20. April ver­langt die KfW Nach­hal­tig­keit als Vor­aus­set­zung für die För­de­rung ener­gie­ef­fi­zi­enter Neu­bauten: Seitdem vergibt die För­der­bank bei Wohn­ge­bäuden aus­schließ­lich Kredite mit Tilgungs­zuschuss für Effi­zi­enz­häuser 40 NH und bei Nicht­wohn­ge­bäuden ver­gleich­bare Dar­lehen für Effizienz­gebäude 40 NH. Die »Bekannt­ma­chung« drückt die Grenze von 150.000 Euro nach unten: »Beim Neubau von Wohn­ge­bäuden wird die Höchst­grenze för­der­fä­higer Kosten auf maximal 120 000 Euro pro Wohn­ein­heit festgelegt«.

Tilgungs­zuschuss wird auf fünf Prozent gekürzt

Bis zur der­zei­tigen Reform betrug der Tilgungs­zuschuss 12,5 Prozent von maximal 150.000 Euro Kre­dit­summe, also bis zu 18.750 Euro je Wohn­ein­heit. Ab sofort sinkt dieser Anteil der För­de­rung auf 6.000 Euro, denn der Tilgungs­zuschuss wird auf fünf Prozent gekürzt – aller­dings nicht bei kom­mu­nalen Antrag­stel­lern. »Mit der Zins­ver­güns­ti­gung steht aber wei­terhin ein attrak­tives För­der­an­gebot zur Ver­fü­gung«, ver­spricht die Pressemitteilung.

Nicht­wohn­ge­bäude

Der Tilgungs­zuschuss wird ebenso bei Nicht­wohn­ge­bäuden auf fünf Prozent redu­ziert. Wie bei Sanie­rungen liegt die Höchst­grenze der för­der­fä­higen Kosten bei 2.000 Euro pro Qua­drat­meter Net­to­grund­fläche – bei maximal 10 Mil­lionen Euro für das jewei­lige Vor­haben. Zuvor gehörten maximal 3,75 Mil­lionen Euro Tilgungs­zuschuss zur För­de­rung, im Gegen­satz zu 500.000 Euro nach den jet­zigen Konditionen.

Bun­des­re­gie­rung plant zusätz­liche Ände­rungen für 2023

Wie bei Wohn­ge­bäuden erläu­tert ein Merk­blatt den Umbruch und hängt die Richt­linie in der alten Fassung an. Ohnehin erscheinen die ange­passten Richt­li­nien erst im nächsten Jahr, zumal die Bun­des­re­gie­rung eine Novelle der Neu­bau­för­de­rung für 2023 plant. »Bis zur Neu­kon­zi­pie­rung der Neu­bau­för­de­rung läuft das Pro­gramm EH 40 Nach­hal­tig­keit bis Jah­res­ende weiter«, sagt die Pres­se­mit­tei­lung: »Jetzt erfolgen mit der BEG-Reform nur not­wen­dige Fol­ge­an­pas­sungen«. Nicht zuletzt soll ein Bonus für seri­elle Sanie­rung ein­ge­führt werden.

Über­gangs­frist bei För­de­rung von Einzelmaßnahmen

Die Reform der BEG betrifft auch Ein­zel­maß­nahmen: Ein­schrän­kungen und Erwei­te­rungen »erfolgen mit einer Über­gangs­frist zum 15. August 2022«, kündigt die Pres­se­mit­tei­lung an – »Anträge auf Ein­zel­sa­nie­rung beim BAFA können bis zum 14. August 2022 24:00 Uhr zu den alten Bedin­gungen gestellt werden«. Lesen Sie einen ergän­zenden Artikel, was bei der För­de­rung der Ein­zel­maß­nahmen geschieht.

21Apr./22
Durchgestrichenes Haus aus Dollar-Scheinen

Anträge für Neubau: Zuschüsse ent­fallen, und För­der­be­träge sinken

Für wenige Stunden wurden ener­gie­ef­fi­zi­ente Neu­bauten ab 20. April wieder geför­dert: Die KfW Ban­ken­gruppe akzep­tierte Anträge, aber der Etat war am selben Tag ver­braucht. Anders als früher können Unter­nehmen und Pri­vat­leute in diesem För­der­pro­gramm keine Zuschüsse erhalten, denn die KfW bewil­ligt aus­schließ­lich Kredite mit Til­gungs­zu­schüssen. Außerdem sinken die För­der­sätze. Weitere Regeln ändern sich. So erfüllen die För­der­stufen höhere Ansprüche. Eine Mil­li­arde Euro stand für das refor­mierte Neu­bau­pro­gramm bereit. Weil Bau­herren diese Haus­halts­mittel sofort aus­ge­schöpft haben, schließt sich eine Neu­bau­för­de­rung mit stren­geren Kon­di­tionen an.

Für 2023 ent­wirft das Wirt­schafts­mi­nis­te­rium ein För­der­pro­gramm »Kli­ma­freund­li­ches Bauen«: Damit soll die Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG enden – die BEG wurde erst 2021 schritt­weise ein­ge­führt, aber ab 24. Januar 2022 gestoppt. Für ener­ge­ti­sche Sanie­rungen setzte die För­de­rung nach BEG unver­än­dert ab 22. Februar ein. Die plötz­liche Unter­bre­chung im Januar hat Ein­zel­maß­nahmen nicht betroffen. Minister Robert Habeck kündigt an: »Der Neu­start der Neu­bau­för­de­rung geht mit einer schritt­weisen Neu­aus­rich­tung der Neu­bau­för­de­rung einher. Ziel ist, diese Zug um Zug auf immer mehr Nach­hal­tig­keit und Effi­zienz aus­zu­richten. Par­allel werden wir prio­ritär die drin­gend not­wen­dige Sanie­rung fördern«.

Neubau ab 20. April

För­der­stufen und För­der­sätze im Neubau

Die För­de­rung von Neu­bauten als Effizienz­haus 55 ist schon im Januar erlo­schen. Es bleibt die Chance, die Planung an ein anderes Effizienz­haus anzu­passen und einen neuen För­der­an­trag nach diesen Bedin­gungen zu stellen. Ab 20. April gelten im Neubau drei För­der­stufen. Das bis­he­rige Effizienz­haus 40 ohne Zusätze entfällt.

Für eine För­de­rung ist min­des­tens ein Effizienz­haus 40 mit erneu­er­baren Ener­gien vor­ge­schrieben, solange der Etat aus­reicht. Neben dieser EE-Klasse exis­tieren die NH-Klasse und aus­schließ­lich für Wohn­ge­bäude die Plus-Klasse. Für die EE-Klasse müssen min­des­tens 55 Prozent der Wärme- und Käl­te­ver­sor­gung des Gebäudes aus erneu­er­baren Ener­gien stammen. Ein Effizienz­gebäude erreicht die NH-Klasse, wenn es das »Qua­li­täts­siegel Nach­hal­tiges Gebäude QNG« von einer akkre­di­tierten Zer­ti­fi­zie­rungs­stelle erhält. In der Plus-Klasse werden gebäu­de­nahe Anlagen zur Strom­erzeu­gung aus erneu­er­baren Ener­gien instal­liert, und zusätz­liche Kri­te­rien für ein Effizienz­haus 40 Plus sind zu erfüllen.

Gegen­über den alten Bedin­gungen sinken ver­gleich­bare För­der­sätze auf die Hälfte. Bei Neu­bauten hat der Gesetz­geber ledig­lich zwei För­der­sätze für die drei För­der­stufen festgelegt:

Über­sicht Neubau 20.4.2022 Deutsch­land macht’s effizient

Im Neubau zahlt KfW keinen Zuschuss

2021 waren die Zuschüsse im Neubau beson­ders beliebt. Ohnehin wählen Bau­herren diese Art der För­de­rung gerne bei Sanie­rungen. Bei Neu­bauten ent­fällt jetzt die Alter­na­tive zum Dar­lehen. Zumin­dest gewerb­liche und private Inter­es­senten an einer För­de­rung erhalten keinen Zuschuss. Ihnen bleiben die Kredite mit Tilgungs­zuschuss. Die Ein­schrän­kungen betreffen nicht die Sanie­rungen: Nach wie vor können diese Antrag­steller zwi­schen Zuschuss und Kredit mit Tilgungs­zuschuss aus­wählen. Ebenso können Kom­munen im Neubau wei­terhin zwi­schen Kredit- und Zuschuss­variante entscheiden.

»Das rote Haus« Firmengebäude in Bonn
Neubau Fir­men­ge­bäude Bild: KfW | Hein­rich Völkel, Ostkreuz

Details im Neubau

Bei Neu­bauten liegen also die Til­gungs­zu­schüsse nied­riger als bisher. Inzwi­schen nennt die KfW weitere Details für die Fördersummen:

KfW zeigt Übersicht zu Beträgen im Neubau
Über­sicht zu Beträgen im Neubau 20.4.2022 KfW

BEG bis Jahresende

Im Neubau hat die Bun­des­re­gie­rung den Etat auf eine Mil­larde Euro gede­ckelt: Das För­der­pro­gramm ist beim Neu­start am 20. April sofort aus­ge­laufen, denn dieses Geld ist ver­braucht worden. »In einem zweiten Schritt wird […] die Neu­bau­för­de­rung im Pro­gramm EH40-Nach­hal­tig­keit (EH40-NH) nahtlos mit anspruchs­vol­leren Kon­di­tionen fort­ge­führt«, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung. Nach­hal­tig­keit zählt jetzt als Vor­aus­set­zung für die För­de­rung ener­gie­ef­fi­zi­enter Neu­bauten. Der Über­gang wertet das erfor­der­liche »Qua­li­täts­siegel Nach­hal­tiges Gebäude QNG« auf. »Somit werden die Effizienz­haus-/Ef­fi­zi­enz­ge­bäude-Stufe 40 und EH/​EG 40 Erneu­er­bare Ener­gien (EE) nicht mehr ange­boten«, ist online bei der Initia­tive »Deutsch­land macht’s effi­zient« zu lesen: »Geför­dert werden nur noch die Effizienz­haus-/Ef­fi­zi­enz­ge­bäude-Stufen 40 Nach­hal­tig­keit (NH)«. Ferner läuft diese Neu­bau­för­de­rung spä­tes­tens zum Jah­res­ende aus.

Wirt­schafts­mi­nis­te­rium und KfW ent­wi­ckeln »Kli­ma­freund­li­ches Bauen«

»Ab Anfang Januar 2023 soll schließ­lich das För­der­pro­gramm ›Kli­ma­freund­li­ches Bauen‹ starten«, erklärt »Deutsch­land macht’s effi­zient« in den »Ant­worten auf häufig gestellte Fragen zur BEG«. Diese soge­nannten FAQ erläu­tern, dass die Bun­des­re­gie­rung das QNG weiter ent­wi­ckeln wolle. Kon­se­quenz für »Kli­ma­freund­li­ches Bauen«: »Dieses Pro­gramm wird ins­be­son­dere die Treib­hausgas-Emis­sionen im Lebens­zy­klus der Gebäude stärker in den Fokus stellen und so ein Signal für die Neu­aus­rich­tung auf nach­hal­tiges Bauen setzen«. Die Pres­se­mit­tei­lung zur BEG für Neu­bauten enthält keine Ein­zel­heiten zur umfas­senden Reform, denn »die genaue Jus­tie­rung des Pro­grammes wird noch erarbeitet«.

Dachbegrünung vom Künstler Friedensreich Hundertwasser
Sym­bol­bild »Kli­ma­freund­li­ches Bauen« Renate Oberinger | Wiki­media | CC BY 3.0
21Feb./22
Gebäude mit Gerüst für Sanierung

BEG För­der­an­träge für Sanie­rung ab 22. Februar

Mit unver­än­derten Kon­di­tionen setzt die För­de­rung der ener­ge­ti­schen Sanie­rung wieder ein: Die KfW Ban­ken­kruppe nimmt die Anträge ab 22. Februar ent­gegen. Das Anschluss­pro­gramm für Neu­bauten wird erst später starten. Seit einigen Tagen stehen die Haus­halts­mittel zur Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG bereit. Nach wie vor ist unklar, in welcher Zeit die För­der­an­träge bear­beitet werden, die der KfW spä­tes­tens am 23. Januar voll­ständig vor­lagen. ENTECH infor­miert über die Ent­wick­lung in der Gebäudeförderung.

Sanie­rung ab 22. Februar

Bei Sanie­rungen exis­tieren sämt­liche För­der­stufen weiter. Gegen­über den frü­heren Regeln ver­än­dert sich die För­de­rung nicht. Die För­de­rung von Neu­bauten wird erst mit Ver­zö­ge­rung anlaufen. Für Sanie­rungen laufen demnach die bekannten För­der­pro­gramme »Wohn­ge­bäude – Kredit« und »Wohn­ge­bäude – Zuschuss«. Unter­nehmen nutzen bei Sanie­rungen wie zuvor die KfW-För­der­pro­gramme »Nicht­wohn­ge­bäude – Kredit« und »Nicht­wohn­ge­bäude – Zuschuss«.

Blick auf Baustelle einer Gebäudesanierung zum Passivhaus
Sanie­rung zum Passivhaus
Gegensatz zwischen modernisierter und unsanierter Hausfassade
Moder­ni­sierte gegen unsa­nierte Haus­fas­sade Bild: KfW-Bild­ar­chiv | photothek.net

Anträge bis 23. Januar

Seit 24. Januar floss keine Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG: Das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­rium und die KfW unter­bra­chen das För­der­pro­gramm. In einer Pres­se­mit­tei­lung des Wirt­schafts­mi­nis­te­riums heißt es: »Die KfW hatte in einem ersten Schritt bereits begonnen, alle för­der­fä­higen Alt­an­träge zu bear­beiten«. Dabei geht es um noch nicht bewil­ligte Anträge, die vor dem Stichtag 24. Januar ein­ge­reicht worden sind. Laut der Pres­se­mit­tei­lung werden »diese Anträge […] bei För­der­fä­hig­keit geneh­migt«. Die KfW sagt aller­dings nicht, wann sie die ein­zelnen Zusagen ver­schi­cken wird – 24.000 Vor­gänge nach den alten Regeln sollen sich auf­ge­staut haben.

03Feb./22
Haus aus Geldschein gefaltet

Fort­set­zung der Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG

Bald bear­beitet die KfW Ban­ken­gruppe wieder Anträge und zahlt För­der­geld: Bun­des­wirt­schafts­mi­nister Robert Habeck hat auf einer Pres­se­kon­fe­renz am 1. Februar mit­ge­teilt, dass die Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG erneut anlaufe. Zuvor hat die KfW das För­der­pro­gramm am 24. Januar unter­bro­chen. In einer gemein­samen Pres­se­mit­tei­lung von KfW und Minis­te­rium heißt es jetzt über die Alt­fälle: »Demnach sollen alle för­der­fä­higen Alt­an­träge, die bis zum Antrags­stopp 24.01.2022 ein­ge­gangen sind, geneh­migt werden«. Ansonsten ist zu lesen: »Diese ein­ge­gan­genen Anträge werden nun von der KfW nach den bis­he­rigen Pro­gramm­kri­te­rien geprüft; die för­der­fä­higen werden genehmigt«.

Bislang exis­tiert keine Zusam­men­fas­sung, was weiter in den nächsten Tagen oder Wochen geschehen soll. Robert Habeck nennt einige Details. Medien ver­öf­fent­li­chen Hin­ter­grund­in­for­ma­tionen und Spe­ku­la­tionen. Ein­rich­tungen wie das Deut­sche Ener­gie­be­rater-Netz­werk DEN pflegen die Kon­takte mit der KfW und dem Minis­te­rium. Bei all diesen Akti­vi­täten werden Umrisse sichtbar, was bei der Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude zu erwarten ist. Ohne eine Garantie zeigen wir, was auf Sie zukommt.

Ankün­di­gungen vom Wirtschaftsminister

  • »Die­je­nigen, die einen Antrag [vor dem För­der­stopp] ein­ge­reicht haben, können damit rechnen, dass sie geför­dert werden, sofern der Antrag för­der­fähig ist«.
  • »Dann endet das Pro­gramm […], und wir werden eine neue För­der­ku­lisse auf­setzen […]. dass wir für die Sanie­rung der Gebäude weiter bei der KfW-55-För­de­rung bleiben werden«
  • »dass wir [im Neubau] den Stan­dard EH 40 fort­setzen werden, aller­dings mit einer redu­zierten För­der­summe und nur bis Ende dieses Jahres – und wir werden einen Deckel von einer Mil­li­arde einziehen«.
  • »Wir werden weiter dann im Anschluss ein neues Pro­gramm ›Kli­ma­freund­li­ches Bauen‹ auf­setzen […]. Das wird dann weiter und umfas­sender gefasst werden, wird aller­dings erst jetzt erarbeitet«.
  • »Es bedeutet für die­je­nigen, die nicht zum 24.01. bean­tragt haben, dass sie einen neuen Antrag stellen können, dann entlang der Kri­te­rien […] EH 40. Sie müssten also umge­schrieben werden an der Stelle«.
  • »Es war immer klar, dass wir Här­te­fall­re­ge­lungen finden würden, dass wir […] die För­de­rung von Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern […] fort­setzen würden […]«.
  • »Die KfW-För­de­rung 55 für Sanie­rung wird etwas anders auf­ge­setzt, aber in der Logik die gleiche sein wie bisher«.
  • »Die För­de­rung für den Stan­dard EH 40 [im Neubau] wird in den Kri­te­rien eben­falls dem ent­spre­chen, was man kennt, aber in einem abge­senkten Satz und eben gede­ckelt auf eine Mil­li­arde Euro bezie­hungs­weise ter­mi­niert bis Ende des Jahres«.
  • »Das geht jetzt wieder weiter, und die Gelder werden jetzt nach­ge­stellt. Damit kann die KfW weiter arbeiten«.
  • »Die Pro­gramme, die jetzt leicht modi­fi­ziert fort­ge­setzt werden, also für Sanie­rung KfW 55 und für Neubau EH 40, wird die KfW Bank auf­stellen […]. Das wird nicht sehr lange dauern […]. Wir reden über Tage und Wochen und nicht über Monate an der Stelle«.

Erwar­tungen von Medien und Einrichtungen

  • Nach wie vor liegen viele För­der­an­träge bei der KfW, die vor dem Stichtag 24. Januar voll­ständig ein­ge­reicht worden sind: Sie werden nach den bis­he­rigen Kri­te­rien bear­beitet. Sofern die Bau­herren sämt­liche Vor­schriften erfüllen, werden die Anträge bewilligt.
  • Ab 24. Januar werden die Zuschüsse oder Til­gungs­zu­schüsse für Sanie­rungen wahr­schein­lich leicht sinken. Ferner bleiben die gewohnten Kon­di­tionen erhalten.
  • Spä­tes­tens zum Monats­ende könnte das För­der­pro­gramm wieder starten.
  • Niemand hat die För­de­rung für Sanie­rungen etwa als Effizienz­haus Denkmal oder Effizienz­haus 70 erwähnt. Für Sanie­rungen ist Effizienz­haus 55 und für Neu­bauten Effizienz­haus 40 her­vor­ge­hoben worden. Doch nir­gendwo ist die Rede davon, dass nun die Stufen für Sanie­rungen abge­schafft werden könnten. Sämt­liche Experten gehen davon aus, dass die För­de­rung von Sanie­rungen in sämt­li­chen Klassen wieder anläuft.
  • Im geför­derten Neubau ver­schwindet das Effizienz­haus 55. Dieser Umbruch war für Ende Januar geplant. Die Dead­line ist auf 24. Januar vor­ge­zogen worden. Trotzdem sollen Här­te­fälle ver­mieden werden. Die Grenze ist klar, aber das Datum lässt sich even­tuell inter­pre­tieren. Zum Bei­spiel Bau­herren neuer Ein­fa­mi­li­en­häuser oder Opfer der Flut­ka­ta­strophe könnten ihre Anträge modi­fi­zieren, sodass der soge­nannte »Vor­ha­bens­be­ginn« anders als bisher gedeutet wird. Einige Gruppen können also hoffen, dass die KfW ihre Anträge für einen Neubau nach EH 55 wider Erwarten ab 24. Januar akzep­tiert. Grund­sätz­lich zieht die KfW jedoch einen harten Schnitt zum 24. Januar.

Weitere Hin­weise liegen uns nicht vor. Wir beob­achten die Ent­wick­lung und infor­mieren Sie laufend. Bitte folgen Sie uns auf Twitter unter @EffizienzEntech, oder besu­chen Sie unsere anderen Auf­tritte in Social Media.

24Jan./22
Haus aus Dollar-Scheinen

KfW stoppt För­de­rung BEG – Auszüge Mit­tei­lung Ministerium

Das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­rium infor­miert, dass kein Geld mehr für die Sanie­rung oder den Neubau ener­gie­ef­fi­zi­enter Gebäude fließe – weder als Zuschuss noch als Kredit: »Die Bewil­li­gung von Anträgen nach der Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG der KfW wird mit sofor­tiger Wirkung mit einem vor­läu­figen Pro­gramm­stopp belegt«, heißt es in einer Mit­tei­lung des Minis­te­riums. Wir doku­men­tieren Auszüge aus dieser Ankün­di­gung. Trotz der plötz­li­chen Unter­bre­chung vom För­der­pro­gramm emp­fehlen wir, weiter auf eine För­de­rung für Wohn­ge­bäude und Nicht­wohn­ge­bäude zu setzen.

Emp­feh­lungen von ENTECH

Bitte halten Sie an der Energie­beratung fest, denn die Bun­des­re­gie­rung will die För­de­rung für ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäude und Ein­zel­maß­nahmen fort­führen. Mit unserer Unter­stüt­zung bereiten Sie sich auf die künf­tige Ver­tei­lung der För­der­mittel vor. Ver­folgen Sie die Ent­wick­lung über unseren Twitter-Account @EffizienzEntech. Oder besu­chen Sie unsere anderen Auf­tritte in Social Media (siehe unten).

ENTECH bittet die Kunden, einen kühlen Kopf zu bewahren: Die För­de­rung für ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäude und Ein­zel­maß­nahmen ist kei­nes­wegs gestorben. Sie wird dem­nächst in ver­än­derter Form zurück­kehren. Schon aus diesem Grund wäre es falsch, jetzt auf eine ener­gie­ef­fi­zi­ente Bau­weise zu ver­zichten. Nach wie vor hilft eine dau­er­hafte Energieplanung

  • weniger Energie als je zuvor zu verbrauchen
  • über längere Zeit die Gesamt­kosten des Gebäudes zu senken
  • die Belas­tung mit Treib­haus­gasen zu verringern
  • und mehr Komfort im Gebäude zu bieten

Wün­schen Sie einen Neubau als Effizienz­haus 55, und haben Sie die För­de­rung bei Ihrer Kal­ku­la­tion berück­sich­tigt? In diesem Fall über­legen wir gemeinsam, ob Sie auf ein Effizienz­haus 40 wech­seln sollten. Für Sanie­rungen solle die För­de­rung für ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäude und Ein­zel­maß­nahmen ohnehin bald wieder starten, ver­spricht das Minis­te­rium. Die Stra­tegie in Politik und Ver­wal­tung mit Vorrang für ener­gie­ef­fi­zi­ente Sanie­rungen bleibt erhalten. Für Ein­zel­maß­nahmen zahlt das BAFA die gewohnten Zuschüsse: Die Unter­bre­chung der BEG betrifft nicht dieses Segment der Förderung.

Wir bitten darum, nicht nach Details zu fragen. In diesem Artikel und in den sozialen Medien liefern wir Ihnen bereits sämt­liche Infor­ma­tionen, die wir zu diesem Thema erfahren haben. Leider über­rennen uns der För­der­stopp und all die berech­tigten Nach­fragen der Kunden. Wir wollen die Pro­bleme gemeinsam in den Bera­tungs­ge­sprä­chen lösen. Folgen Sie also weiter Ihren Absichten, sich beraten zu lassen. Ver­zichten Sie nicht auf die Bera­tung, die Sie bereits mit uns ver­ein­bart haben. Bitte denken Sie daran, dass viele Bau­herren bei einer Neu­auf­lage der KfW-För­der­mittel sofort durch­starten wollen. Dann können wir unmög­lich sämt­liche Kunden gleich­zeitig beraten: Sie wollen bestimmt nicht unten auf einer War­te­liste landen! Ferner kennen wir nicht den Status Ihrer bereits bewil­ligten Anträge – bei unseren Kon­takten mit der KfW hat die För­der­bank solche Zuschüsse und Kredite nicht abgesagt.

Ent­schei­dungen zur Gebäu­de­för­de­rung gelten sofort

Zitierte Erklä­rungen für die Einschnitte

Keine För­de­rung für Effizienz­haus 55

End­gültig ein­ge­stellt wird die Neu­bau­för­de­rung des Effizienzhauses/​Effizienzgebäudes 55 (EH55), die ohnehin zum Monats­ende aus­ge­laufen wäre. Die enorme Antrags­flut im Monat Januar ins­be­son­dere für Anträge für die EH55 Neu­bau­för­de­rung hat die bereit gestellten Mittel deut­lich über­stiegen. Ange­sichts der vor­läu­figen Haus­halts­füh­rung musste die KfW das Pro­gramm daher heute mit sofor­tiger Wirkung stoppen. […]

För­de­rung für Neubau vom Effizienz­haus 40 wird umgestaltet

Die För­de­rung für Sanie­rungen wird vor­läufig gestoppt und wieder auf­ge­nommen, sobald ent­spre­chende Haus­halts­mittel bereit­ge­stellt sind. Über die Zukunft der Neu­bau­för­de­rung für EH40-Neu­bauten wird vor dem Hin­ter­grund der zur Ver­fü­gung ste­henden Mittel im Energie- und Kli­ma­fonds und der Mit­tel­be­darfe anderer Pro­gramme in der Bun­des­re­gie­rung zügig ent­schieden. Ebenso wird zügig über den Umgang mit den bereits ein­ge­gan­genen, aber noch nicht beschie­denen EH55- und EH40-Anträgen ent­schieden. Auch für diese Anträge reichen derzeit die bereit­ge­stellten Haus­halts­mittel nicht aus. Um keine Liqui­di­täts­lü­cken für bau­reife Pro­jekte auf Seiten der Antrag­steller ent­stehen zu lassen, prüfen Bun­des­re­gie­rung und KfW ein Dar­le­hens­pro­gramm, das Kredite für alle Antrag­steller anbietet, deren Anträge nicht bewil­ligt wurden. Nicht betroffen vom Pro­gramm­stopp ist die vom BAFA umge­setzte BEG-För­de­rung von Ein­zel­maß­nahmen in der Sanie­rung (u.a. Hei­zungs­tausch etc.). […] 

För­de­rung für Sanie­rungen soll später wieder starten

Die KfW-För­de­rung für ener­ge­ti­sche Sanie­rungen wird wieder auf­ge­nommen, sobald ent­spre­chende Haus­halts­mittel bereit­ge­stellt sind. Die För­de­rung für Effizienzhaus/​Effizienzgebäude 55 im Neubau (EH/​EG55) wird end­gültig ein­ge­stellt, d.h. das bisher für den 31.1.2022 vor­ge­se­hene Aus­laufen des Pro­gramms wird auf den 24.1.2022 vor­ge­zogen. Es werden keine neuen Anträge mehr ange­nommen. […] Ebenso wird zügig über den Umgang mit den bereits ein­ge­gan­genen, aber noch nicht beschie­denen EH55- und EH40-Anträgen ent­schieden. Auch für diese Anträge reichen derzeit die bereit­ge­stellten KfW-Mittel nicht aus. Gege­be­nen­falls kann für diese ein­ge­gan­genen Anträge ein Angebot zins­ver­bil­ligter Kredite der KfW zur Ver­fü­gung gestellt werden, das wird jetzt geprüft. […] 

Die voll­stän­dige Mit­tei­lung ist auf der Website des Wirt­schafts­mi­nis­te­riums zu finden.

18Nov./21
Haus aus Geldschein gefaltet

Neubau Effizienz­haus 55 ab Februar 2022 ohne BEG Förderung

Für den Neubau von einem

  • Effizienz­haus 55 (Wohn­ge­bäude)
  • oder Effizienz­gebäude 55 (Nicht­wohn­ge­bäude)

fließt ab 1. Februar 2022 keine Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude BEG: An diesem Stichtag wird diese För­der­stufe abge­schafft. Die För­de­rungen für Effizienz­haus 40 und Effizienz­haus 40 Plus sowie für Effizienz­gebäude 40 bleiben erhalten. Ohnehin ändert sich nichts bei Sanierungen.

Künf­tige BEG Kon­di­tionen für Neubauten

Wohn­ge­bäude

KfW-Übersicht zum BEG Förderprogramm 461
Über­sicht Zuschüsse für Wohn­ge­bäude: KfW-Pro­gramm 461
KfW-Übersicht zum BEG Förderprogramm 261, 262
Über­sicht Til­gungs­zu­schüsse für Wohn­ge­bäude: KfW-Pro­gramm 261, 262

Nicht­wohn­ge­bäude

KfW-Übersicht zum BEG Förderprogramm 463
Über­sicht Zuschüsse für Nicht­wohn­ge­bäude: KfW-Pro­gramm 463
KfW-Übersicht zum BEG Förderprogramm 263
Über­sicht Til­gungs­zu­schüsse für Nicht­wohn­ge­bäude: KfW-Pro­gramm 263

Emp­feh­lungen

Bitte halten Sie bei der BEG die Frist bis 31. Januar 2022 ein, wenn Sie noch För­der­gelder für einen Neubau von einem Effizienz­haus 55 oder Effizienz­gebäude 55 erhalten wollen. Oder wir beraten Sie über die Chance, dass die KfW mehr Geld zahlt – sofern Sie stren­gere Ansprüche zum Ener­gie­ein­satz erfüllen. Das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­rium emp­fiehlt in den FAQ seiner Aktion »Deutsch­land macht’s effi­zient«: »Die Pla­nungen werden vor Antrag­stel­lung auf ein höheres Effizienz­haus-/Ef­fi­zi­enz­ge­bäu­de­ni­veau (EH bzw. EG 40) umge­plant. Bei einem ambi­tio­nier­teren Effizienz­haus-/Ef­fi­zi­enz­ge­bäude-Niveau ist derzeit eine um min­des­tens 5 Pro­zent­punkte höhere För­de­rung möglich«.

20Okt./20
Paragrafenzeichen vor Mauer

Gebäude­energie­gesetz GEG und KfW Förderung

Das Ener­gie­ein­spar­ge­setz EnEG, die Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung EnEV und das Erneu­er­bare-Ener­gien-Wär­me­ge­setz EEWärmeG fließen am 1. November 2020 in einem neuen Gesetz zusammen: An diesem Stichtag löst das Gebäude­energie­gesetz GEG die bis­he­rigen drei Bestim­mungen ab. Die KfW hat aller­dings ange­kün­digt, die För­de­rung im Segment »Energie­effizient Bauen und Sanieren« erst in den nächsten Monaten anzupassen.

Über­gangs­zeit

In der Über­gangs­zeit ab November können Antrag­steller wählen, ob sie ihre Nach­weise für Effizienz­gebäude lieber nach den bis­he­rigen Vor­schriften der EnEV oder nach den künf­tigen Regeln vom GEG vor­legen. Aller­dings müssen sie bei ihren Bau­an­trägen aus­schließ­lich das GEG befolgen, denn die EnEV erlischt mit Ablauf des Monats Oktober und betrifft nur noch Alt­fälle. Die KfW wendet nach wie vor die EnEV an, sofern der Bauherr nicht das GEG bevor­zugt. Bis 31. Oktober gilt aus­schließ­lich die EnEV beim Online-Antrag (OA) oder bei der Bestä­ti­gung zum Antrag (BzA). Die KfW über­ar­beitet ihre Merk­blätter, tech­ni­schen Min­dest­an­for­de­rungen und weitere Doku­mente bis vor­aus­sicht­lich Mitte 2021. Ohnehin plant die Bun­des­re­gie­rung, die För­der­pro­gramme zur ener­ge­ti­schen Gebäu­de­sa­nie­rung dem­nächst zu reformieren.

Video erklärt GEG

A4F-Web­sinar »GEG – Gebäude­energie­gesetz« (30.06.2020)
Webinar zum GEG von Archi­tects for Future

Geltung

Das GEG gilt für die meisten beheizten oder kli­ma­ti­sierten Gebäude. Wie die EnEV legt das GEG die Grenz­werte für die Gebäu­de­hülle fest. Das Gesetz betrifft auch die tech­ni­schen Ein­rich­tungen für Beleuch­tung, Heizung, Kühlung, Lüftung und Warm­was­ser­be­rei­tung. Diese Anlagen beein­flussen wie­derum den Ener­gie­haus­halt des Gebäudes. So geht etwa der Strom­ver­brauch dieser Geräte in die Berech­nung ein – zum Bei­spiel bei Heiz­kes­seln, Hei­zungs­pumpen und Reglern. Ebenso muss das betrof­fene Gebäude die Vor­gaben zum Luft­aus­tausch und zur Ver­mei­dung von Wär­me­brü­cken erfüllen.

Sanierung mit Dämmung und rotem Klinker
Grenz­werte für Gebäudehülle

Kon­ti­nuität und Änderungen

Was bleibt von der bis­he­rigen Rechts­lage? Und was ändert sich?

  • Ein­heit­liche Regeln
    Nach Ansicht der Bun­des­ar­chi­tek­ten­kammer ver­ein­facht das GEG nicht die Vor­schriften. Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rium nennt hin­gegen das GEG ein »modernes Gesetz« und meint: »Es wird ein ein­heit­li­ches, auf­ein­ander abge­stimmtes Regel­werk für die ener­ge­ti­schen Anfor­de­rungen an Neu­bauten, an Bestands­ge­bäude und an den Einsatz erneu­er­barer Ener­gien zur Wärme- und Käl­te­ver­sor­gung von Gebäuden geschaffen«.
  • Nied­rigst­ener­gie­ge­bäude
    Deut­sches Recht über­nimmt jetzt eine Richt­linie des Euro­päi­schen Par­la­ments und des Rates aus dem Jahr 2010. Danach müssen alle neuen Gebäude als soge­nannte Nied­rigst­ener­gie­ge­bäude ent­stehen. Dieser Stan­dard wirkt sich in der Praxis nicht aus. Die Bun­des­re­gie­rung ver­zichtet auf weitere Anpas­sungen: Die bis­he­rigen Anfor­de­rungen an das KfW-Effizienz­haus 55, 40 oder 40Plus liegen bereits höher als die Ansprüche an ein Nied­rigst­ener­gie­ge­bäude, erläu­tert die Ver­brau­cher­zen­trale: »Dabei hat ein KfW-Effizienz­haus 55 einen um 45 Prozent gerin­geren Bedarf an Pri­mär­energie als ein Refe­renz­ge­bäude nach dem Gebäude­energie­gesetz. Das KfW-Effizienz­haus 40 ver­braucht noch weniger Energie«.
  • Ent­wick­lung der Vor­schriften
    Die Vor­schriften werden derzeit nicht ver­schärft. Aber §9 GEG kündigt eine Über­prü­fung für das Jahr 2023 an. Für 2024 ist mit einem Geset­zes­vor­schlag »unter Wahrung des Grund­satzes der Tech­no­lo­gie­of­fen­heit« und »Bezahl­bar­keit des Bauens und Wohnens« zu rechnen.
  • KfW För­de­rung ent­fällt bei Min­dest­stan­dards
    Die KfW fördert keinen Neubau, der ledig­lich die Min­dest­stan­dards nach GEG erfüllt.
  • Modell­ge­bäu­de­ver­fahren
    Das Modell­ge­bäu­de­ver­fahren erleich­tert die Planung neuer Wohn­ge­bäude. Mit­unter auf­wän­dige und teure Extra­be­rech­nungen ent­fallen. Dazu legt das GEG die Anfor­de­rungen an den Wär­me­schutz und zehn unter­schied­liche Hei­zungs­an­lagen fest – solche Werte hat die EnEV nicht auf­ge­führt. Abhängig von den Vari­anten sind die ver­langten Stan­dards für Dämmung zu erkennen.
  • Erneu­er­bare Ener­gien
    Bei Gebäuden der Öffent­li­chen Hand mit ener­ge­ti­schem Reno­vie­rungs­be­darf und gene­rell bei Neu­bauten exis­tiert schon die Pflicht, erneu­er­bare Ener­gien zu nutzen oder Ersatz­maß­nahmen zu rea­li­sieren. Künftig stehen weitere Alter­na­tiven etwa zur Solar­thermie oder zu Wär­me­pumpen bereit: Biogas, Bio­me­than oder bio­genes Flüs­siggas in einem Brenn­wert­kessel bei einem Deckungs­an­teil von min­des­tens 50 Prozent bieten die Chance, dieser Bestim­mung zu folgen. Die Vor­gaben lassen sich ebenso durch Nutzung von gebäu­denah erzeugtem Strom aus erneu­er­baren Ener­gien einhalten.
  • Pri­mär­ener­gie­fak­toren
    Nach wie vor ent­scheidet der Jah­res­be­darf an Pri­mär­energie, wie energie­effizient ein Gebäude ist. Dabei enthält die Pri­mär­energie sämt­liche Anteile für die Bereit­stel­lung von Energie – vom Abbau der not­wen­digen Roh­stoffe über den Trans­port bis zum Einsatz am Schluss. Nun regelt das GEG die Pri­mär­ener­gie­fak­toren, die nahezu voll­ständig aus der Tabelle der DIN V 18599–1 stammen. Bau­herren und Eigen­tümer ver­stehen leichter als früher die Berech­nung des Primärenergiebedarfs.
  • Innovations­klausel
    §103 GEG enthält vor­über­ge­hende Aus­nah­me­re­geln. Dieser Para­graf erlaubt häufig, die ener­ge­ti­schen Anfor­de­rungen nicht durch den Nach­weis zur Pri­mär­energie zu erfüllen: Sowohl bei Neu­bauten als auch bei Sanie­rungen können die Emis­sionen an Treib­haus­gasen und der zuläs­sige Jah­res­be­darf an End­energie als ent­schei­dende Größen ange­setzt werden. Die Innovations­klausel in diesem Abschnitt vom GEG unter­stützt außerdem den Zusam­men­schluss von Bau­herren und Eigen­tü­mern: Bei bestehenden Gebäuden können sie gemeinsam die Anfor­de­rungen inner­halb ihres Quar­tiers erfüllen. Bei Sanie­rungen bis Ende 2025 reicht es, dass die Mehr­heit der Gebäude im Quar­tier ins­ge­samt die Bedin­gungen einhält – sofern die betei­ligten Bau­herren und Eigen­tümer geschlossen die Maß­nahmen ver­ein­bart haben. Zusätz­lich ermög­licht §107 GEG eine gemein­same Wär­me­ver­sor­gung im Quartier.
  • Öl- und Koh­le­hei­zungen
    Das GEG erschwert den Einbau von Öl- und Koh­le­hei­zungen ab 2026. Ohnehin ist spä­tes­tens nach 30 Jahren der Betrieb nicht mehr zulässig – abge­sehen von Aus­nahmen wie Nie­der­tem­pe­ratur-Heiz­kes­seln oder Brennwertkesseln.
  • Ener­gie­aus­weis
    Ener­gie­aus­weise für Gebäude müssen dem­nächst Angaben über die Emis­sionen von Koh­len­di­oxid ent­halten: Diese Zahlen resul­tieren aus dem Pri­mär­ener­gie­be­darf oder Pri­mär­ener­gie­ver­brauch. Neue Mieter oder Käufer einer Immo­bilie erhalten demnach zusätz­liche Infor­ma­tionen über die Klimawirkung.

KfW För­der­pro­gramme

KfW Hauptgebäude
KfW Haupt­sitz in Frank­furt am Main

Obwohl die KfW ihre För­der­pro­gramme ver­zö­gert an das GEG angleicht, ent­steht keine För­der­lücke. Bau­herren und Eigen­tümer genießen sogar Wahl­frei­heit bei der Bilan­zie­rung und den Nach­weisen für Effizienz­gebäude. Aller­dings beur­teilt das Online-Tool für die BzA manchmal die Daten nach GEG als unplau­sibel. Diese sel­tenen Fälle erzwingen eine Berech­nung nach EnEV. Spä­tes­tens mit der Über­ar­bei­tung der För­der­un­ter­lagen ver­schwinden diese zeit­wei­ligen Pro­bleme. Die Umstel­lung betrifft die Programme:

  • 153 (Kredit) »Energie­effizient Bauen«
  • 431 (Zuschuss) »Energie­effizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Baubegleitung«
  • 433 (Zuschuss) »Energie­effizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle«
  • 151, 152 (Kredit) »Energie­effizient Sanieren – Kredit«
  • 430 (Zuschuss) »Energie­effizient Sanieren – Investitionszuschuss«
  • 167 (Kredit) »Energie­effizient Sanieren – Ergänzungskredit«