Seit 28. Juli gelten bekanntlich andere Vorschriften und Konditionen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG. Doch erst ab 15. August sollen die Fördersätze sinken und die Zuschläge bei den Einzelmaßnahmen wechseln. Anders als bei Neubauten und Sanierungen zum Effizienzhaus liegt die gesamte Verantwortung künftig beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA (Stand August 2022).
Bei Neubauten und Sanierungen streicht die KfW Bankengruppe die Zuschüsse laut den bisherigen Ankündigungen: Sie würde ausschließlich Anträge für Kredite mit Tilgungszuschuss akzeptieren. Bei Einzelmaßnahmen würden umgekehrt die Kredite mit Tilgungszuschuss über die Förderbank entfallen – das BAFA würde dann Zuschüsse bewilligen. Zudem sollen sich weitere Regeln zum Beispiel bei Heizungen ändern. Damit überarbeitet das Bundeswirtschaftsministerium die BEG zum dritten Mal seit dem Förderstopp vom Januar: Seinerzeit lief die Förderung von Einzelmaßnahmen wie gewohnt weiter.
Bei Einzelmaßnahmen ändern sich Zuschüsse und Zuschläge
Fördersätze bei Einzelmaßnahmen sinken
Für Nichtwohngebäude soll die Höchstgrenze förderfähiger Kosten von 15 Millionen Euro auf fünf Millionen Euro fallen. Eine Pressemitteilung begründet solche Einschnitte, dass »Investitionen in höhere Effizienz grundsätzlich schneller« als früher lohnten: »Die Fördersätze werden deshalb um fünf bis zehn Prozentpunkte abgesenkt«.
Bislang betrug der Zuschuss oder der Tilgungszuschuss höchstens 50 Prozent der förderfähigen Kosten – beim Ersatz einer Ölheizung durch Biomasse-Anlagen und Hybridheizungen mit erneuerbaren Energien. Laut der Pressemitteilung würden die Fördersätze »auf einem hohen Niveau« bleiben: Bei Wohnungen lägen sie »bei den Einzelmaßnahmen (maximal förderfähige Kosten von 60.000 Euro) zwischen bis zu 20 Prozent bei Dämmmaßnahmen und bis zu 40 Prozent bei Wärmepumpen«. (Alle Angaben ohne Gewähr)
Förderung für regenerative Energien statt für Heizungsanlagen mit Erdgas
Eine verbindliche »Bekanntmachung« beschreibt eine Reaktion auf den anhaltenden Mangel an Erdgas: »Die Förderung von Gas-Brennwertheizungen (›Renewable Ready‹) wird gestrichen«, und »die Förderung von Gas-Hybridheizungen wird gestrichen«. Gleiches gilt bei gasbetriebenen Wärmepumpen.
Die »Bekanntmachung« erlaubt den Schluss, dass moderne Systeme mit regenerativen Energien die veralteten Anlagen mit fossilen Brennstoffen ersetzen sollen: Ein Zuschlag von zehn Prozent könnte dazu motivieren. An Stelle der bisherigen »Austauschprämie für Ölheizungen« tritt dieser »Heizungs-Tausch-Bonus«. Nun wären funktionstüchtige Öl‑, Kohle‑, Nachtspeicher- und Gasetagenheizungen sowie mindestens 20 Jahre alte Gasheizungen eingeschlossen.

Kein iSFP-Bonus bei Anlagen zur Wärmeerzeugung und neuer Zuschlag für Wärmepumpen
Bei Anlagen zur Wärmeerzeugung würde nach den neuen Regeln der Bonus für einen individuellen Sanierungsfahrplan iSFP entfallen. Andererseits wird beim Einbau von Wärmepumpen »zusätzlich ein Bonus von fünf Prozentpunkten gewährt, wenn als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschlossen wird« – so heißt es in der erwähnten »Bekanntmachung«.
Weitere Infos zur Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG
Wegen des dünnen Zuspruchs erlösche jetzt die Kreditförderung von Einzelmaßnahmen, meint Energiewechsel – diese Website des Wirtschaftsministeriums erläutert die BEG und die Reform.
Bis zur nächsten Reform gelten diese Fördersätze für Einzelmaßnahmen
Hier eine Übersicht der offiziell vermeldeten Konditionen bei Einzelmaßnahmen:
Fördersätze ab 15.08.2022 (bis auf weiteres und ohne Gewähr)
Stichtag für Einzelmaßnahmen und künftige Pläne für Gebäudeförderung
»Anträge auf Einzelsanierung beim BAFA können bis zum 14. August 2022 24:00 Uhr zu den alten Bedingungen gestellt werden«, gibt die angeführte Pressemitteilung eine Gnadenfrist: »Ab dem 15. August 2022 greifen auch hier die neuen Förderbedingungen«. Ferner ist die Ankündigung zu lesen, dass die Bundesregierung die BEG weiter umformen werde: Aus den bisherigen Ankündigungen folgt, dass diese Pläne besonders die Förderung von Neubauten beträfen.